Eindrücke aus dem Stahlwerk

Ein Besuch bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt ist die Begegnung mit einer eigenen Welt. Stahl dominiert die Anblicke. Der glühende Stahl der Brammen, die Warmwalzwerk zu langen Stahlbändern, die zu Coils aufgerollt werden. Der Stahl all der Gestelle und Förderrollen und Walzen, die den Stahl transportieren. Der Stahl der Wasserdüsen zum Abkühlen des Stahls nach dem Walzen. Der Stahl der Kräne, Werkzeuge, Lokomotiven und Gabelstapler. Der Stahl der Hallenträger und Außenwände. Selbst die Waschbecken sind aus Stahl auf diesem riesigen Gelände, auf dem Hallen stehen, die bis zu 1000 Meter lang sind. Selbst das Farben- und Lichtspiel ist vom Stahl bestimmt; die Decken leuchten rot, wenn die Brammen in die Halle kommen. Die Coils schimmern silbern und kalt. Eine faszinierende Welt, in der man einen Eindruck davon bekommt, wie aufwändig die Produktion all der Dinge sind, die uns umgeben.

Türen in Vasto

Vasto hat alles, was Italien-Urlaubern das Herz öffnet. Eine wunderbar erhaltende Altstadt, die hoch über dem Meer liegt. Endlos lange Strände an der Adria. Alte Kirchen, ein Schloss mit Museum, nächtliches Leben in den Fußgängerzonen. Pizzerien und Restaurants mit herrlichem Blick über das Meer. Usw. usw.

Man weiß gar nicht, wohin der Blick schweifen und wo er verweilen soll. Und so sind es die Details, die sich in die Erinnerung brennen. Wie zum Beispiel die Türen. Allein deren Anblick zeigt, wie viele Häuser leer stehen, wer in ihnen wohnt oder wie die Räume dahinter genutzt werden. So vielfältig wie die Gestaltung der Türen.

Crecchio feiert sich und Byzanz

Historisches Fest in Crecchio

In Crecchio verlangen sie keinen Eintritt. Jeder darf über das historische Stadtfest schlendern. Aber mit dem Essen und dem Trinken wird es dann doch schwer. Denn wer in dem Ort in den Abruzzen richtig mitfeiern will, der muss sich eine Garnitur Geschirr für vier Euro kaufen. Dann bekommt er die Gerichte, die schon die Byzantiner in dem Städtchen zu sich nahmen.

Gegessen werden die Eintopfgerichte mit dem Holzlöffel. Dazu gibt es Brot. Für acht Euro wird der Teller gefüllt. Und das so, dass man satt werden kann. Der Becher Wein – weiß oder rot – kostet einen Euro. Und Wasser kommt aus den Brunnen, die auch zum Abwaschen des Geschirrs gedacht sind. Denn das sollte man unbedingt tun. Nur dann kann man ja einige Meter weiter das nächste Gericht zu sich nehmen. Das ganze Fest ist über die kleinen Plätze entlang der beiden Straßen im historischen Kern Crecchios angelegt. Und zwar nach dem Motto: Vorspeisen, erstes Gericht, zweites Gericht und Nachtisch. Wein gibt es natürlich überall.

Eine erstaunlich simple und doch schöne Idee, um die Besucher zum Essen und Trinken zu animieren. Und damit zur Geselligkeit. Denn natürlich wird überall an Bierbänken gesessen. Selten allein, denn die Straßen und Plätze füllen sich abends immer mehr. Noch um 22.oo Uhr stehen Besuche an, um sich ihre Papiertüte mit Geschirr zu kaufen. Und so sitzt man, trinkt man und freut sich über die Szenen der Darsteller, die das Leben der Spätantike oder des frühen Mittelalters in die die Gassen bringen. Das sind Gaukler, Patrouillen, Schwertkämpfe, Artisten, Stelzenläufer und Gefangenentransporte in Käfigkugeln.

Das alles ist einladend, freundlich und unterm warmen Sternenhimmel Ende Juli auch überhaupt nicht kitschig. Das Reactment wirkt authentisch. Es findet überall statt, ist aber dennoch nicht aufdringlich. Wer nur feiern will, der kann sitzen und den guten Wein der Region trinken. Ein wirklich schönes Fest, das jeder mitfeiern sollte, der Ende Juli in den Abruzzen zwischen Ortona und der Majella ist.

 

Gedenkstätte Hohenschönhausen (1) – Blick in die furchtbare Spießigkeit

Tapete 1

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Neben all den Gittern, der Kargheit der Zellen und der allgegenwärtigen Überwachung springt in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, dem ehemaligen Stasi-Knast, noch etwas ins Auge: Die blasse Spießigkeit der Tapeten, die billige Musterung der PVC-Böden, die triste Nachahmung von Holz auf den Sprela-Platten der Tische. Neben dem Grau in den Zellen ist die Blässe der Räume für die Bewacher die zweite dominierende Farbumgebung. Nichts Schrilles. Nichts wirklich Buntes. Nichts Frohes. Nur Tristesse. Und eben verstockte, bieder-verklemmte Freudlosigkeit. Ein Interieur, das Häftlingen und Stasi-Verhörern und -Bewachern nicht einen kraftvollen, fröhlichen Reiz für die Augen bietet. Nur furchtbare Spießigkeit.

Berliner Fußballplätze – Tasmania 1973 Berlin

Bei Tasmania Berlin

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Bei Tasmania Berlin

Auf der einen Seite ist Neukölln, auf der anderen das Tempelhofer Feld. Dazwischen liegt der Werner-Seelenbinder-Sportpark, auf dessen Gelände Tasmania 1973 seine drei Plätze hat. Wo einst 30.000 Zuschauer Platz hatten, ist heute nur noch für 3500 Platz. Der Rasenplatz liegt zwischen zwei höher liegenden Kunstrasenplätzen. Von der Eisbahn nebenan schallt Musik herüber. Dafür gibt es keinen Fluglärm mehr, seit der alte Zentralflughafen in Tempelhof geschlossen ist.

Mehr Berliner Fußballplätze:
SV Schmöckwitz Eichwalde
SSV Köpenick-Oberspree
HSG Blau-Weiß Hohenschönhausen
VfB Einheit Pankow
Poelchau Oberschule Charlottenburg
Borussia Pankow 1960
Blau Gelb Berlin
Frohnauer SC
SV Nord Wedding 1893
SC Borussia 1920 Friedrichsfelde
BSV Eintracht Mahlsdorf
VfB Hermsdorf
FC Viktoria 1899 Berlin
VfB Biesdorf
BSV Hürtürkel
RFC Liberta – Scharnweberstraße
Tennis Borussia Berlin – Hans-Rosenthal-Sportanlage
Concordia Wilihelmsruh – Nordendarena
Jahn-Sportpark und Jahnstadion
Stadion Lichterfelde vom FC Viktoria Berlin

Kurz nach Sonnenaufgang auf dem Zeuthener See

In der Morgensonne

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Kurz nach Sonnenaufgang ist das Wasser richtig ruhig. Das Kajak gleitet ganz ruhig über den Zeuthener See. Ein, zwei Stunden später sorgen die Motorboote für einen steten, leichten Wellengang. Aber jetzt, da stimmt der alte Satz: „Still ruht der See.“ Das Licht strahlt in warmen Farben am westlichen Ufer. Die Bootshäuser, Villen und Segelvereine strahlen eine friedliche Ruhe aus. Auf dem glatten See spiegeln sie sich, wie sonst nie. Nur jetzt steht das Licht so, dass dies möglich ist. Aber von Kilometer zu Kilometer Richtung Wildau wird das Wasser unruhiger. Die ersten Motorboote stören nicht nur die plane Wasseroberfläche, sondern auch die Ruhe.

Holz am Dachstein

Holz am Dachstein

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Sie säumen fast jeden Weg. Holzstapel sind an der Südseite des Dachsteins ein prägender Teil der Wanderwege. Das geschnittene Holz zeigt sich in einer erstaunlichen Farbenpracht von Rostrot über Gelb bis hin zu bräunlichem Grau. Beim genauen Blick zeigen sich abstrakt-geometrische Skulpturen und Reliefs.

Heimat (20) – Erinnerungen in Aschaffenburg

Markt in Aschaffenburg auf dem Schlossplatz

Als Kind gehörten die Fahrten nach Aschaffenburg zum Familienalltag. Die Großeltern lebten dort, der Vater war hier aufgewachsen. Die Mutter verbrachte ihre Jugend in der Stadt am Main. Und bei vielen Schwimmwettkämpfen waren die Becken von Hallen- und Freibad der Ort für jugendliche Niederlagen und Siege, wenn Poseidon Aschaffenburg als Veranstalter auftrat.

VieDie ehemalige Schlosserei Chevalierle Jahre später beim Spaziergang durch Aschaffenburg prasseln  Erinnerungen an etliche Momente von damals ins Gedächtnis. Es sind vor allem Töne, die dieses Gefühl von Heimat auslösen. Es ist der Klang des Dialektes, der so sehr Hessisch ist und doch auch fränkische Anteile hat. Einer Mundart, die aus dem Namen der Schlosserei, in der mein Vater als 14jähriger in die Lehre musste, um zum Ernährer der Familie zu werden, ein völlig anderes Wort formte. Beim „Schwalje“ hat er gelernt. Dass der Betrieb hinter dem Theater, in der gleichen Gasse wie der  „Schlappeseppl“ eigentlich „Chevalier“ hieß, habe ich erst bei einem späten Besuch als Erwachsener begriffen. Es ist der Tonfall, den mein Vater nie ablegte. Und so höre ich bei jedem aufgeschnappten Wort auch ihn.

Pompejanumstraße 4 in Aschaffenburg

Vor dem Haus, in dem meine Mutter in Aschaffenburg wohnte, beschäftigt mich ein anderer Gedanke. Hier war ich nie. Ihre Familie lebte nur relativ kurz in Aschaffenburg. Dennoch steckt auch in diesem Haus, das schräg gegenüber dem Pompejanum liegt, ein Keim von Heimat. Hätte sie hier nicht gelebt, hätte sie meinen Vater nicht kennengelernt. Ich kenne das nur aus Erzählungen, aus der mündlichen Familiengeschichte, die hier in den Steinen eines Hauses, das ich nicht kenne, Gestalt annimmt. Und so geht es mit vielen anderen Orten in der Stadt weiter. Aus dem Klang des Dialekts, den Eindrücken von den Gebäuden und der Erinnerung an Erlebtes und sehr viel nur Erzähltes formt sich ein wohliges Gefühl.

Blick aufs Pompejanum in Aschaffenburg

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Mehr Heimat:
(1) Mein Sprungturm
(2) Stänglich vom Schwab
(3) Leberkäsweck
(4) Bilder aus Hammelburg
(5) Schlesisch Blau in Kreuzberg
(6) Danke Biermösl Blosn!
(7) Weinlaub und Weintrauben
(8) Laufwege in Buchenwäldern
(9) Fränkische Wirtschaft
(10) Bamberger Bratwörscht am Maibachufer
(11) Weißer Glühwein
(12) Berlin
(13) Geburtstage bei Freunden aus dem Heimatort
(14) Gemüse aus dem eigenen Garten
(15) Glockenläuten in der Kleinstadt
(16) Italienische Klänge
(17) Erstaunliches Wiedersehen nach 20 Jahren
(18) Federweißen aus Hammelburg
(19) Wo die Polizei einem vertraut
(20) Erinnerungen in Aschaffenburg
(21) Nürnberg gegen Union Berlin
(22) Der DDR-Polizeiruf 110 „Draußen am See“

Mehrforte begeistert in Eichwalde

Mehrforte singt in der evangelischen Kirche Eichwalde

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Mehrforte beim Rosenfest-Konzert

Wenn „Engel“ von Rammstein in der evangelischen Kirche Eichwalde als mehrstimmiger Choral erklingt, dann singt Mehrforte. Wie jedes Jahr beim Rosenfest stimmt der Chor um Thomas Merfort Songs von Coldplay, Queen, Otis Redding und vielen anderen an. Und wie jedes Jahr ist die Kirche voll.

Es ist wirklich enorm, welchen Klang die Sängerinnen und Sänger erzeugen. Einmal pro Woche proben sie nur. Aber die Mischung aus Freude am Singen, Musikalität und guter Chorleitung ist der Garant für ein gutes Konzert. Das für das Publikum nicht nur aus Zuhören, sondern auch aus Mitsingen besteht. Denn Thomas Merfort lässt den ersten Kanon schon anstimmen, bevor sich der Chor vor dem Altar aufgestellt hat. Da bleibt einem – auch wenn man nicht singen kann – nicht anderes übrig, als einzustimmen. Und die Begeisterung von Mehrforte zu teilen.