Berliner Fußballplätze – BSV Eintracht Mahlsdorf

Das schöne Sportgelände in Mahlsdorf teilen sich zwei Vereine . Zum einen weht das Lila des BSV Eintracht Mahlsdorf über dem Eingang. Und dann ist da noch das Rot von SC Eintracht Berlin. Vor dem schönen Rasenplatz, links beim Eingang mit seinem Bogen und den Fahnen sind die Kabinen. Wer auf den neuen Kunstrasenplatz will, muss dann den ganzen Rasenplatz überqueren, bevor er dorthin kommt, wo die Jugendmannschaften in lila antreten. Außergewöhnlich gut ist die Stadionwurst – und das Steak, das hinten am Kunstrasenplatz gegrillt wird. Damit lässt sich auch ein nicht so gutes Spiel gut aushalten. Wobei bei meinem Besuch ein gutes Spiel mit einer unglücklichen Niederlage einherging.

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Berliner Fußballplätze – SC Borussia 1920 Friedrichsfelde

Eine grüße Oase ist das Stadion Friedrichsfelde, in dem der Verein SC Borussia 1920 Friedrichsfelde seine Heimstatt hat. Neben dem alten Stadion mit seiner kleinen Stehtribüne gibt es hier auch einen großen Kunstrasenplatz und Besonderheiten wie einen Hockeykäfig, Beachvolleyball und etliches mehr. In Sichtweise von Hochhäusern zieht sich das Sportgelände wie ein grünes Band neben dem neuen Spielplatz.

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Beim Training von Pogon Lwow

Pogon Lwow – das ist ein Name, der einst ein Ruf wie Donnerhall im Fußball hatte. Aber damals gehörte Lemberg noch zu Polen, war noch nicht im Hitler-Stalin-Pakt der Sowjetunion zugeschlagen worden. Bis zum Untergang des polnischen Lwow war der Club fünf Mal polnischer Meister. Dann ging er mit der polnischen Bevölkerung im Krieg unter.

Seit einigen Jahren gibt es den Verein wieder. 70 Jahre nach dem Untergang wurde er wieder gegründet. In der dritten Liga spielt er inzwischen – in der dritten ukrainischen Liga. Der Verein will an die große Vergangenheit anknüpfen, will der wieder präsenten polnischen Minderheit eine Heimstatt sein. Und ist es auch. Aber ganz ohne Nationalitätenstreit. Der Torhüter kommt aus Mazedonien, etliche Spieler sind ukrainische Ukrainer, andere polnische Ukrainier. Auf dem Platz wird Ukrainisch gesprochen. Und selbst die Farben auf dem Platz sind gelb und blau. Nur die Trikots und ein Werbetransparent hinter dem Tor sind in den polnischen Farben rot und weiß.

Trainiert wird übrigens auf einem Platz, der einst einem deutschen Fußballclub in Lemberg gehörte. Bis 1939 Stalins Rote Armee die Stadt von Hitlers Wehrmacht übernahm und die erste große Aussiedlungswelle begann, die der Stadt ihren Charakter, ihre Vielsprachigkeit und einen Großteil ihrer Kultur nahm. Heute knüpft Pogon Lwow an die alte Kultur auf einem Fußballplatz an, der einer anderen Kultur einst zum Spielen diente. Dass dies wieder möglich ist, ist schon ein enormer Fortschritt. Dass Spielern, Trainern und Präsidenten dabei alles Nationalistische abgeht, ein noch größerer.

Ein Abend am Böllenfalltor

Das Böllenfalltor in Darmstadt ist eines dieser alten Stadien, die schon viel bessere Zeiten erlebt haben. Damals spielten die Lilien in der 1. Bundesliga. Und die Zuschauer gingen noch nicht davon aus, dass man einen Nachmittag oder Abend im Stadion bei Regen trocken übersteht. Nur die Haupttribüne hatte ein Dach – und das ist auch noch heute so. 1978 gelang der Aufstieg – Jahre später folgte für die Lilien der tiefe Fall. Durchgereicht in den Amateurfußball blieb kein Geld mehr, um das Stadion weiterzuentwickeln. Und das sieht man dem Stadion am Böllenfalltor an.

30.000 Zuschauer passten während der Zeit der 1. Liga in das Stadion. Jetzt sind es gerade noch 17.000. Die freuten sich beim Pokalspiel gegen Schalke 04 auf hochklassigen Fußball – und über den lauen Spätsommerabend. Das Böllenfalltor war ausverkauft, die Stehplatzränge dicht gefüllt, die Stände mit Bratwurst und Rindwurst, mit Bier und Äppler stets umlagert. Blau-weiß wehten die Fahnen im Gästeblock und bei den Heimfans. Stimmlich dominierten die Gäste, weil die harten Lilienfans zwar aktiv, die Massen aber nicht mehr geübt sind.

Aber genossen haben sie es, dieses Pokalspiel, bei dem der Drittligist die Führung von Schalke umgehend ausgleichen konnte. Und das lag auch am Charme dieses Stadions, das für Bundeliga-Zuschauer wie aus der Zeit gefallen wirkt. Pokalspiele bieten beim DFB noch den Raum, Fußball ohne übertriebene Auflagen erleb zu können. Ganz nah, ganz eng zusammen mit den anderen Zuschauern auf den Stehplätzen und mit einem feinen Blick auf ein herrliches Spiel von Darmstadt 98 und Schalke 04.

Schwimmen im Salzwasser der Adria

Adria in Istrien

Zugegeben, mit einer Schwimmbrille im Gesicht zu baden, sieht schon ziemlich bescheuert aus. Aber zum Schwimmen im Meer ist sie unverzichtbar. Nicht nur aus rein praktischen Gründen, sondern auch aus ästhetischen. Denn mit geöffneten Augen kann man das Wasser der Adria in all seinen Schattierungen sehen. Da, wo der Arm eintaucht, ist es ganz türkis. Wenn der Arm dann unter dem Körper durchzieht, wird es dunkelblau. und dazwischen nimmt es alle Farbschattierungen an.

Adria in Istrien

Das Beobachten des Wassers und seiner Farb- und Lichteffekte nimmt mich beim Schwimmen in der istrischen Adria komplett gefangen. Statt der Monotonie des schwarzen Balkens am Beckenboden oder des grünlich-trüben Wassers des Zeuthener Sees ist hier das Wasser in ständiger Veränderung. Nahe am Ufer, wo es nur zwei bis drei Meter tief ist, bieten die schroffen Felsen und Steine eine weitere Abwechslung. Wo im Becken schon nach einigen Bahnen eine Art meditative Gleichförmigkeit um sich greift, ist hier stete Abwechslung – einfach zu viel Schönes, um sich nur der Gleichförmigkeit des Bewegungsablaufes hinzugeben.

Adria in Istrien

Doch Konzentration ist dennoch nötig. Denn Verschlucken darf man sich nicht. Das Salzwasser, das im stets geöffneten Mund nach einigen Minuten nicht mehr störend auffällt, ist in der Speiseröhre die Hölle. Abruptes Abbrechen aller Bewegungsabläufe ist die sofortige Folge. Und Husten, fast bis zum Erbrechen. Deshalb ist das Einfühlen in den Wellengang so wichtig. Aber das Salz hat auch sein Gutes. Es trägt mich. Beinschlag ist kaum nötig, um ein einer optimalen Wasserlage zu kraulen. Und das mache ich dann auch. Zug um Zug. Immer und immer wieder. Gefangen von den Farben. Und begeistert von der Ruhe, mit der sich die Adria durchziehen lässt.

Adria in Istrien

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Leanne Shapton: Bahnen ziehen
Leanne Shapton: Bahnen ziehen

Vielleicht muss man selbst eine intensive Beziehung zum Wasser haben oder zumindest gehabt haben. Denn wer selbst immer und immer wieder gespürt hat, wie das Schwimmen den Körper schmerzen kann, aber auch wie das Bahnen ziehen den Kopf befreien kann, der wird in Leanne Shaptons Buch „Bahnen ziehen“ Seite um Seite Erfüllung und Erinnerung finden.

Leanne Shapton war vor gut 20 Jahren eine einigermaßen erfolgreiche Schwimmerin aus Kanada. Den Sprung in die Olympia-Mannschaft schaffte sie zwar nicht, aber im eigenen Land zählte sie dennoch zu den besten zehn bis 20. Damit konnte sie ihren Traum nicht erleben, aber all das, was das Schwimmen ausmacht, hat sie so intensiv erlebt, dass sie fast vergessen hat zu leben. So, wie es vielen Hochleistungssportlern ergeht.

Inzwischen ist sie eine etablierte Künstlerin, Autorin und Verlegerin. Aber der Weg dahin war nicht einfach. Leanne Shapton zeichnet ihn nach, mit Worten und Bildern. Sie versetzt den Leser in die chlorhaltige Luft der Schwimmbäder, in die Rituale der Wettkämpfe und in den Schmerz des Trainings. Das ist faszinierend, weil sie es reflektiert. Es wird klar, wie die Muster des Schwimmens auch im trockenen Leben eine wichtige Rolle spielten. Und wie wichtig das Bahnen ziehen noch immer ist. Shapton hat die Obsession, in jedes Schwimmbad gehen zu wollen, jeden Pool durchqueren zu müssen.

All das erzählt sie teils ernst, teils ironisch. Sie illustriert es mit eigenen Bildern und macht das Buch so auch zu einem Kunstbuch, das auf einer anderen Ebene als nur der schriftlichen die Monotonie und Meditation, die Erfüllung durch Wiederholung illustriert.

 

Berliner Fußballplätze – SV Nord Wedding 1893

Als erstes fällt das Gitter auf. Das trennt den eigentlichen Platz vom Vereinsheim und der Besucherterrasse. SV Nord Wedding 1893 macht an diesem Gitter deutlich, dass der Platz nur für die Spieler ist – und nicht für Eltern und Begleiter. Offenbar gab es hier schon die eine oder andere Auseinandersetzung zwischen sich ereifernden Vätern verschiedener Mannschaften. Der Platz selbst ist zwischen Straße und Häusern und Park schön angelegt. Nur die Flugzeuge, die kurz vor der Landung in Tegel direkt über den Platz fliegen, stören gewaltig. Der Kunstrasenplatz, der an einer Seite auch eine Mini-Tribüne mit drei Sitz- oder Stehreihen hat, ist solide. Und nach Regentagen schnell, weil die Nässe nicht versickern kann.

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Berliner Fußballplätze – Frohnauer SC

Idyllisch liegen die Fußballplätze des Frohnauer SC mitten im Grünen. Eine Kastanienallee trennt sie von den Tennisplätzen. Der Poloplatz liegt gleich hinter dem Gelände. Dort, wo sich die Spieler vor dem Spiel warm machen, war einst ein Friedhof der französischen Besatzungsmacht. Das Tor steht noch immer. Ein moderner Block mit Kabinen schließt sich link an. Ein großer Rasenplatz im Stadionrund und ein kleinerer Kunstrasenplatz machen runden das schöne Gelände ab.

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Berliner Fußballplätze – Blau Gelb Berlin

In Weißensee gab es einst eine Radrennbahn. Jetzt ist es ein Fußballstadion –  das von Blau Gelb Berlin. Gleich daneben waren Lagerhallen. Die Fundamente sind noch zu sehen. Aber gleich dahinter sind zwei neue Kunstrasenplätze. Der eine wird auch zum Hockey genutzt. Wer noch etwas weiter geht, findet dann auch noch ein Baseballfeld. Und das alles in einem nach wie vor unfertigen Gelände. Aber das, was fertig ist, ist sehr gut. Und das alte, improvisierte – wie das alte Umkleidegebäude – ist innen auch auf einem sehr passablen Stand. Irgendwie improvisiert dennoch wirkt viel – aber auf einem guten Weg.

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Die taz träumt von 1789 Hoffenheim

Es war ein revolutionärer Impuls, der bei der Gründung der taz eine wichtige Rolle spielte. Gegen den Kapitalismus und die etablierten Parteien und Medien richtete sich das Projekt. Journalistische Avantgarde war und ist das Blatt noch immer. Kapitalismuskritik gibt es noch immer. Aber den Systemwechsel will auch in der Rudi-Dutschke-Straße niemand mehr.

Nur in der Sportredaktion gibt es offenbar noch immer anarchistische Revolutionäre mit großen Träumen. In der Tabelle auf Platz 16 steht heute „1789 Hoffenheim“. Ausgerechnet das kapitalistische Fußball-Experiment der vergangenen zehn Jahre schlechthin wird hier mit dem Revolutionsjahr 1789 kombiniert. Abgesehen davon, dass es damals selbst bei den behosten Franzosen noch keinen Fußball gab, ist der Wunsch schon sehr gewagt. Es sein denn, der taz-Sport träumt davon, dass SAP-Hopp aussteigt und die Fans in einem revolutionärem Akt die Macht im abstiegsgefährdeten Retortenclub übernehmen. Wobei sich dann die Farge stellt: Welche Fans eigentlich? Die 20 bis 30, die zu Auswärtsspielen mitkommen?

taz-Bundesligatabelle mit 1789 Hoffenheim
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