Tränen zum Tauwetter

Eisregen
Eisregen

Gestern Schnee. Heute Eisregen. Und Tauwetter. Aber dennoch Winter. So wie es sich für Weihnachten gehört. Und das, nachdem in der Woche schon fast der ganze Schnee weggeschmolzen war. Auf jeden Fall ist das Wetter weihnachtlich.

Die Kleine hat sich das so gewünscht. Immer wieder spricht sie davon, dass zu Weihnachten Schnee gehört, dass die Häuser und die Bäume und die Wiesen weiß sein müssen.

Aber dann hört sie die Wettervorhersage. Von steigenden Temperaturen tönt es aus dem Fernseher. Und von Tauwetter. Weiße Weihnacht werde es auf keinen Fall geben.

Beim Schlafengehen sind Tautropfen in den Augen der Kleinen. Traurige Tränen, weil der weiße Weihnachtswunsch vom Wetterfrosch im Fernseher zerstört wurde. Es sind aber auch wütende, trotzige Tränen. Denn: „Die können gar nicht in die Zukunft schauen. Das sind ja schließlich keine Hellseher!“

Wie recht sie hat. Ganz prinzipiell. Aber im Detail behält wohl der Metereologe recht. Und dann müssen Christkind und Weihnachtsmann wohl dafür sorgen, dass es keine Tränen mehr gibt.

Frisches Ostermoos an Weihnachten

Weihnachten 2011: Bei elf Grad schimmert das Moos wie eigentlich an Ostern. Zartes Grün macht sich breit, wo Schnee sein sollte. Im Wald auf Schmöckwitz Werder erinnert gar nichts an Winter. Lediglich einige Spaziergänger, die dick vermummt frische Luft im Wald suchen, erinnern an die Jahreszeit. Obwohl die Temperaturen keine Mützen, keine Schals und keine Handschuhe erfordern.

Tierische Bescherung an Weihnachten

Schöne Bescherung
Schöne Bescherung

Da war dieses Jucken. Ständig musste sich der Sohn an den Kopf fassen und kratzen. Hinweise, dass dies bei Tisch nicht so schön sei, wurden geflissentlich überhört. Und das an Weihnachten! Da ist der Tisch schön gedeckt, das Essen ist ausgesucht fein und die Getränke runden das besondere Mahl ab. Aber der Junior muss sich ständig kratzen!

Was nun, denkt sich der Vater. Ist das ein Grund, um gründsätzlich zu werden? Oder ist die Harmonie am Tisch wichtiger? Ruhig bittet er deshalb den Sohn, das grausame Gescheuer in den Haaren doch zu unterlassen. Er bittet ihn einmal, er bittet ihn zweimal. Ja sogar beim dritten Mal ist Vater noch ruhig.

Doch dann fängt auch die Kleine an, sich ständig an den Kopf zu fassen. Ist das Solidarität? Wird hier geschickt mit der Autorität des Familienoberhauptes gespielt? Legen die beiden es doch darauf an, dass der Vater deutlich wird? Und das an Weinhachten, an diesem Tag, an dem sich alle Frieden und Freude und Ruhe wünschen?

Das Essen geht vorüber. Das Kratzen aber nicht. Die beiden juckt das Haupt. Es hört nicht auf, wird eher schlimmer. Fast so, als hätten sie Läuse. Die Vermutung wird nur so dahingesagt. Als einer dieser eher schlechten Scherze, die entstehen, um die Lage zu entspannen. Dieser Scherz erreicht das genaue Gegenteil: hektisches Treiben. Sofortige Inspektion der Köpfe überm Waschbecken. Und siehe da: Der Sohn konnte nichts für sein Benehmen. Es war die Laus, die sich bemerkbar machte. Nicht eine Laus, nein eher fünf bis acht. So viele jedenfalls, dass zwei sich schon auf den Weg zur Schwester machten.

Läuse am Weihnachten! Was für eine Bescherung! Da hat die ganze Familie was davon. Wenn die Waschmaschine dauerläuft, wenn die Köpfe abgesucht werden, wenn sich die Unterhaltung nur noch um ein Thema dreht. Dann verbindet das. Nur Freude mag nicht aufkommen.

Und wo kommen die Viecher her? Aus der Schule? Oder von einem Ausflug? Vom Fußballtraining? Hm. Oder von diesem komischen roten Mann mit seinem Zauselbart? Von diesem Weihnachtsmann, der überall sein Unwesen treibt und das Christkind verdrängt? Wahrscheinlich. Denn sonst war niemand da. Nur der Weihnachtsman an der Terrassentür.

Und so könnte es passiert sein…

Trikont feiert alternative X-Mas – Wish you too

Wish you too - best Christmas ever
Wish you too – best Christmas ever

Wenn die Ramones Merry Christmas anstimmen, dann ist das nicht besinnlich. Weder musikalisch noch textlich. Denn sie singen einfach davon, dass sie an diesem Abend mal nicht prügeln wollen. Da klingt etwas Besinnung durch, aber Besinnlichkeit ist doch etwas
anderes.

Zu hören ist das Stück der Ramones auf dem Sampler Wish you too – best of Christmas ever. 20 Songs feiern Weihnachten auf eine andere Art. Da ist nichts von die Ohren verklebender Kitsch, kein Gebimmel und Geläute, kein Gesäusel und Gedusel. Nein, auf dieser CD sind nur Weihnachtslieder, die garantiert nie als Hintergrundmusik beim X-Mas-Shopping zum Geldausgeben animiert.

Im Gegenteil: Hier ist versammelt, was das gängige Weihnachtsklischee angreift. Und selbst bei den Liedern, die Weihnachtsstimmung in sich tragen, überwiegt ein anderer Zugang zum Fest. Zwar wird da von Sehnsucht und Liebe gesungen. Aber dann doch bitte musikalisch überraschend. Viele der Aufnahmen sind 40, 50 oder 60 Jahre alt. Damals waren sie schillernd neu. Und gar nicht langweilig. So manche Cover-Version dieser Originale tönt inzwischen aber kitschig.

Trikont feiert Weihnachtslieder mal ganz anders

Weihnachtsgedudel allerorten. Aus jeder Box im Kaufhaus, aus jedem Radio, selbst in den Fußgängerzonen trällern perwollweichgespülte Weihnachtsweisen aus den Lautsprechern. Wem das zu viel ist – und wem sollte das nicht zu viel sein? – für den hat das kleine, feine Label Trikont eine passende Ausgabe von Weihnachtsliedern.

Wish you heißt das Album, auf dem 19 Songs rund um das Thema Weihnachten, Geschenke und Gefühl versammelt sind. Da erklingen Country-, Mambo- und Jazzklänge.
Da ist wunderbarer Schlager aus den 40er-Jahren dabei. Und selbst „Last Christmas“ von George Michael (44) erklingt hier – aber in einer Country-Version von „The Twang“. Der einfache Kunstkniff, dem Song einen anderen Sound zu geben, sorgt dafür, dass selbst diese schlimmste aller Christmas-Schnulzen schön wird – und eine Erholung für die Ohren.
Renate Heilmeier hat die Sammlung zusammengestellt.

Wer will, kann auf die Texte hören und über Weihnachten sinnieren. Wem die säuselnden Engelschöre vergangen sind, der kann diese CD auch nach Weihnachten noch wunderbar
hören. Denn ohne die Texte funktioniert die Musik einfach als gute Musik. Ganz ohne Schmalz und Glockenklingeln.