Günter de Bruyn ist inzwischen 92 Jahre alt. Noch immer schreibt und veröffentlicht der große Schriftsteller aus Görsdorf bei Beeskow alle ein bis zwei Jahre ein Buch. In den vergangenen Jahrzehnten hat er vor allem Bücher über die preußische Geschichte, Literatur und Schlösser geschrieben. Doch das jüngste ist wieder ein Roman. „Der neunzigste Geburtstag“ ist ein Buch über das Zusammenwachsen Deutschlands, das Altern und über die Auswirkungen der Flüchtlingskrise 2015.
Schlagwort: Flüchtlinge
Martin Schäuble denkt Trump gnadenlos zu Ende
Was passiert, wenn Mauern zur Abschottung von Flüchtlingen und Migranten gebaut werden? Wie fühlt es sich an, wenn Fremde konsequent ausgegrenzt werden? Und wo endet die Ideologie und beginnt die Menschlichkeit? Für Martin Schäuble sind es diese Fragen, die ihn dazu gebracht haben, den Thriller „Endland“ zu schreiben.
Da, wo derzeit die offene Oder die Grenze zu Polen ist, gibt es in seinem Roman eine Mauer. Ganz so, wie sie Donald Trump zwischen den USA und Mexiko angekündigt hat. Diese Mauer soll Flüchtlingen den Weg nach Deutschland verwehren. Die neue deutsche Regierung von der „Nationalen Alternative“ hat die Wahlen gewonnen und sofort damit begonnen, das eigene Programm umzusetzen. Anton, der Soldat, findet das in Ordnung. Auch ihm sind Flüchtlinge suspekt. Deshalb stört es ihn auch nicht, wenn er an der Grenze zum Einsatz muss, um Flüchtlinge zu jagen.
Journalistisches Handwerk in Zeiten der Flüchtlings-Hysterie
Engen uns unsere handwerklichen Grundregeln und Leitplanken ein? Das ist eine für Journalisten sehr typische Frage. Eine Frage, wie sie alle paar Jahre, manchmal auch nur alle paar Monate neu gestellt wird. Ich erinnere mich an einen großen Seite-3-Atrikel von Herbert Riehl-Heyse aus den frühen 1990er-Jahren. In ihm ging es anlässlich der damaligen Asyldiskussion auch um Presseethik und Pressekodex. Er schrieb damals, dass es keinen Berufsstand gebe, der sich so oft in Frage stelle, wie der Journalismus. Und um das zu verdeutlichen fragte er: Könne sich irgendjemand vorstellen, dass etwa die Landesinnung der Metzger jedes Jahr bei der Jahreshauptversammlung aufs Neue die Frage nach der Moral des eigenen Handelns stelle?