Wie ich mit der goldenen Ehrennadel der Lausitzer Rundschau geehrt wurde

Die silberne Ehrennadel der Lausitzer Rundschau mit Etui
Die silberne Ehrennadel der Lausitzer Rundschau mit Etui

In Brandenburg streiten sich die Opposition (CDU, Grüne, FDP) und die Regierung (SPD, PDS) über den Umgang mit dem SED-Erbe nach der Friedlichen Revolution. Ins Visier einer Kommission sind dabei die ehemaligen SED-Bezirkszeitungen geraten, die Märkische Allgemeine, die Lausitzer Rundschau und die Märkische Oderzeitung. Ihnen wirft ein Bericht vor, zu sehr Kontinuität bewahrt zu haben.

1998 erlebte ich diese Kontinuität auf eine sehr amüsante Art und Weise: Ich bekam die Goldene Ehrennadel der Lausitzer Rundschau verliehen. Zum Abschied nach drei Jahren und drei Monaten bei dem Blatt. Einige Redakteure hatten das Ehrenzeichen für 25 Jahre Durchhalten nach der Privatisierung gesichert. Und sich den Scherz gemacht, es verdienten Kadern wie mir, dem Wessi auf dem Weg zurück in den Westen, zu verleihen. Natürlich waren das ostdeutsche Kolleginnen und Kollegen. Sie hatten so viel Distanz zu ihrer Vergangenheit, dass sie sich ironisch mit dieser Ehrenzeichenverleihung darüber lustig machen konnten.

Sie wussten aber auch, dass die Privatisierung der Treuhand dafür gesorgt hat, dass die Zeitungsmonopole erhalten blieben. Der daraus resultierenden Verantwortung haben sie sich gestellt. So wie es die intelligenten Neuzugänge auch taten. Sie wussten, dass schon vor 1989 nicht gold war, was auf Ehrenzeichen glänzte. Und sie hatten begriffen, dass man den Widrigkeiten des Arbeitslebens nur mit Humor und dem steten Suchen nach den eigenen Freiräumen, nach der eigenen Freiheit die Lust am täglichen kritischen Zeitungsmachen abgewinnen kann. In diesem Sinne halte ich die Ehrennadel der SED-Bezirkszeitung noch heute in Ehren. An die gleichgültigen, gelangweilten und schlechten Journalisten denke ich dabei nicht. Die gibt es überall, im Westen und im Osten.

Schönes Ende eines Interviews

Hans Keilson: Kein Plädoyer für eine Luftschaukel
Hans Keilson: Kein Plädoyer für eine Luftschaukel

Das Gespräch mit Hans Keilson vor dessen 100. Geburtstag ist mir auch 18 Monate später noch ganz präsent. Mit seiner Frau hatte ich den Termin abgestimmt und mich auf den Weg über Amsterdam nach Bussum gemacht.

Dort lebt der letzte deutsche Exilschriftsteller in einem schönen, typisch holländischen Haus. Die Wärme des Empfangs, die Güte des Gesprächs, der Humor beim Nachdenken an die Jugend in Bad Freienwalde und Berlin, die Trauer über den Zwang ins Exil gehen zu müssen und die Klarheit beim Nachdenken über die Folgen des Nationalsozialismus wirken noch immer nach.

Keilson musste seine Heimat verlassen und hat sich eine neue erarbeitet. Keilson hat Familie verloren und eine neue begründet. Keilson hat Kindern, die aus den KZs zuück kamen als Arzt geholfen und dennoch angesichts des Leids nicht auf Rache gehofft. Keilson galt 1933 als ein verheißungsvolles Talent, als sein Debütroman bei S. Fischer erschien, und hat sich nach dem Krieg als Psychoanalytiker einen Namen gemacht. All das ist schon faszinierend und Ehrfurcht erfüllend. Aber wenn man dann mit so einem Menschen sprechen kann und eine gute Wellenlänge zueinander findet, verschwimmt das alles.

Dann sitzt einem nur ein wunderbarer, humorvoller Mensch gegenüber, der auch mit 100 Jahren noch neugierig ist. Und das so sehr, dass die Hälfte des mehr als zweistündigen Gesprächs aus meinen Antworten auf seine Fragen bestand. Die sind in dem gerade erschienenem Band nicht zu finden. Aber das Interview, das aus dem Gespräch entstand, ist die Eröffnung der Textsammlung. Und damit ein schönes Ende eines Interviews.

Zur Verlagsseite…

Mehr von Hans Keilson:
„Ich lebe als Sieger und Besiegter“ – Interview zum 100. Geburtstag
Schönes Ende eines Interviews – Erinnerungen an das Interview
Hans Keilson ist tot – Kurzer Nachruf
Hans Keilsons Jahrhundert ist vorbei – MOZ-Nachruf
„Da steht mein Haus“ – Die Erinnerungen Hans Keilsons – Eine kurze Autobiografie
Hans Keilsons Sonette einer verbotenen Liebe – Sonette für Hanna

Die unaufhaltsame Macht 
des Internets

Zwei Freiheiten schränkt jede Diktatur dauerhaft ein: Die Versammlungs- und die Meinungsfreiheit. Beide bedingen sich, um politisches Gehör zu finden und politisches Gewicht entfalten zu können. Seit es Facebook oder Twitter gibt, ist es nicht mehr nötig, sich real zu versammeln. Jetzt ist das Internet der Ort des politischen Aufbruchs. In Tunesien und Ägypten waren es netzaffine Frauen und Männer, die Diktaturen zum Einsturz brachten.

Wie bedeutsam das Internet als Versammlungsort, als Raum für politische Debatte und Aktion inzwischen ist, zeigt der Blick nach Libyen. Der dortige Gewaltherrscher Gaddafi hat seine Bevölkerung von der technischen Entwicklung des Internet abgekoppelt. Deshalb war es dort kaum möglich, so effektiv die Massen zu erreichen und zu mobilisieren. China steckt im Dilemma zwischen moderner Wirtschaft, die ungeahnten Wohlstand und globale Macht beschert und politischer Unterdrückung. Die KP Chinas versucht den Mittelweg. Internetzensur soll politische Aktivitäten unterdrücken, aber dennoch das für eine moderne Ökonomie notwendige Netz als Kommunikationsmittel erhalten. Auf Dauer wird das aber sicher nicht funktionieren.

Auch Deutschland hat im Zusammenhang mit dem Fall Guttenberg gelernt, dass Facebook & Co. mehr sind als Orte zum Austausch von Klatsch und Tratsch. Zum einen zeigte sich, wie schnell Hunderttausende für oder gegen Guttenberg mobilisiert werden konnten. Zum anderen ermöglichte das Netz eine neue Form der Transparenz. Während die Uni Bayreuth noch einen Termin für die erste Sitzung der Überprüfungskommission suchte, hatten freiwillige Helfer auf der Internetseite de.guttenplag.wikia.com aufgearbeitet, welche Textstellen der Dissertation abgeschrieben sind.

Diese Transparenz zeigte jedem, dass Guttenberg die Wahrheit nur scheibchenweise bekannte. Und brachte ihn maßgeblich zu Fall. Zudem erübrigt sich jetzt die Arbeit der Kommission hinter verschlossenen Türen. Transparenz, Schnelligkeit, Vernetzung und Mobilisierung haben eine neue Qualität erreicht. Damit muss sich jeder Staat, aber auch jeder einzelne Bürger auseinandersetzen. Aus der Politik sind sie nicht mehr wegzudenken. Zum Glück. MOZ-Kommentar…

Nur wer mitmacht, weiß, wovon er redet

Nach „Safer Sex“ jetzt also „Safer Internet“. Die Botschaft ist klar: Die Jugend soll aufpassen, denn das Internet ist gefährlich. Das hat der gestrige Aktionstag zur Sicherheit im Internet wieder gezeigt. Damit Sicherheit irgendwie cool wirkt, wird sie von politisch Verantwortlichen ins Englische übersetzt. Aber ob die jungen Netzbürger so nachhaltig erreicht werden, ist mehr als fraglich.

Das liegt vor allem am latent erhobenen Zeigefinger. Der ist bei Jugendlichen noch nie sonderlich beliebt gewesen. Wenn er dann noch von Personen erhoben wird, die sich selbst noch nie auf Facebook, StudieVZ oder Jappy getummelt haben, wirkt er dann auch noch sehr schnell verknöchert.

Eltern teilen dabei das Schicksal der Politiker. Wer seine Kinder vor den Gefahren des Internet warnen will, muss sich selbst auskennen. Nur wer selbst schon erlebt hat, wie bereichernd, erhellend und unterhaltsam soziale Netzwerke sein können, wird ihre Faszination verstehen. Nur wer sich selbst zu einem Knoten im Netz macht, lernt die Kommunikation dort kennen.

Leider prägen viele Erwachsene Vorurteile. Da werden Twitter und Facebook mit Klatsch und Tratsch gleichgesetzt. Dass im Moment darüber Aufstände und Revolutionen (mit-)organisiert werden, wird ausgeblendet. Das liegt an Unkenntnis und der eigenen Verweigerung, sich dieser Kommunikation zu stellen. Die Jugendlichen, die sich in dieser Kommunikationswelt auskennen, verstehen dagegen, wie es möglich ist, dass Informationen in kürzester Zeit die unterschiedlichsten Menschen über die Empfehlung von Freunden erreichen.

Natürlich ist es richtig, Datenschutz und Cyber-Kriminalität vorzustellen. Die Gefahren, die im Datenaustausch mit Freunden und Fremden liegen, müssen erklärt werden. Warnungen vor Leichtsinn im Netz sind nötig. Der jungen Generation sind diese durchaus bewusst, auch wenn sie gern verdrängt werden. Dennoch ist es viel wichtiger, dass all jene, die warnen ohne zu wissen, schleunigst Mitglied bei Facebook und Co. werden. Dann können sie auf Augenhöhe mit ihren Kindern über die Gefahren diskutieren, weil sie endlich wissen, wovon sie reden.

Mehmet Scholl analysiert mit Liebe zum Spiel

Was der Jogi Löw macht, kann nicht so falsch sein. Das denken sich offenbar die Chefs der öffentlich-rechtlichen Sender. Löw spielt mit einem festen Bayern-Block. Das ZDF bringt Oliver Kahn als Experten vor die Kamera. Und die ARD hat Mehmet Scholl verpflichtet. Wenn schon Experte, dann von den Bayern?

Beim ZDF geht das nicht auf. Oliver Kahn ist ein zielmicher Ausfall, wenn es um eine gute Analyse geht. Aber bei der ARD funktioniert der Trick mit den Bayern schon. Da heißt der Experte Mehmet Scholl. Der war nicht nur ein begnadeter, differenzierter Spieler. Er war auch Trainer der zweiten Mannchaft des FC Bayern. Und er ist einer jener Fußballer, die mehr im Blick haben als den Ball. Genau das merkt der Zuschauer immer wieder.

Natürlich spricht Scholl vor allem über Fußball. Aber seine Vergleiche zeugen von seiner Neugier auf das Leben außerhalb des Stadions. Das unterscheidet ihn wohltuend von Oliver Kahn. Dessen Horizont reicht auch heute noch kaum über das eigene Ich. und wenn, dann allenfalls bis zur Mittellinie.

Scholl war schon in seiner aktiven Zeit einer dieser Spieler, die bei der aktuellen Nationalmannschaft gerade so gelobt werden. Einer dieser Akteure, für die der Ball nie ein Feind, sondern immer ein Freund war, der eher mit dem Fuß gestreichelt als getreten wurde. Seine Analyse ist von der gleichen Empathie für das Spiel geprägt. Er qualifiziert nicht ab, sondern lobt eher. Und da, wo nichts gelobt werden kann, da spricht Scholl dann lieber von etwas anderem. Dadurch erzeugt er ein sicheres, angenehmes Klima, in dem nicht einmal Reinhold Beckmann seltsame Vergleiche machen kann. Mehment Scholl prägt dieses Paar stärker als der Profi-Moderator. Das ist ein Gewinn für das gesamte Team – und nach der Verrentung von Netzer und Delling eine echte Perspektive.

Sylvie van der Vaart muss öffentlich privatisieren

Jürgen Klopp und Günther Jauch sind ein wunderbares Duo. Sie haben nur ein Problem: Beide sind Männer. Sie können zwar treffend über Fussball in der Halbzeitpause und nach dem Spiel parlieren, aber ist das genug? Das zumindest müssen sich die RTL-Verantwortlichen gefragt haben. Im Fernsehen etwas fürs Auge zu präsentieren, müsste doch möglich sein. Noch dazu, wenn man mit Sylvie van der Vaart eine recht hübsche Blondine im Angebot hat, deren Mann als holländischer Nationalspieler in Südafrika zur startelf gehört.

So weit zur Idee. Doch was mussten die armen Zuschauer dann erleben: Vor Millionen-Publikum sollten Sylvie und Rafael turteln. Sie gaben sich auch Mühe. Doch vor allem Rafael war das RTL-Setting offensichtlich sehr suspekt. Und so freute er sich sichtlich, als Slyvie in fragte, ob er tatsächlich eine Elfmeter verschuldet habe? Richtig erleichtert kam sein Ja. Er spricht wohl – völlig zurecht – lieber über Fussball im Fernsehen als über Gefühle.

Die durften natürlich nicht zu kurz kommen, mussten angesprochen werden. Ein Glück, dass sie da kurz ins Niederländische ausweichen konnten. Souverän sind Jürgen Klopp und Günther Jauch mit dieser Form des Privat-Fernsehens umgegangen. Sie ließen Sylivie einfach allein auf der großen Bühne vor dem Aachener Rathaus stehen. Bei so viel öffentlicher Intimität wollten sie nicht stören.

Frau van der Vaart hat übrigens das beste aus der blöden Situation gemacht. Der Spagat zwischen dem Arbeitgeber RTL und dessen Voyeurismus-Sucht auf der einen Seite und Professionalität vor der Kamera auf der anderen hat sie ganz gut gemeistert.

ZDF zeigt Werbung statt Fußball-Expertise

Wenn es 90 Sekunden waren, dann war es viel. Das ZDF hat Oliver Kahn und Kathrin Müller-Hohenstein in der Pause des Spiels Deutschland gegen Serbien kaum zu Wort kommen lassen. Stattdessen bombadierte der öffentlich-rechtliche Sender die Gebührenzahler mit Werbung.

Werbepreise während des WM-Spiels Deutschland – Serbien. © ZDF

Nun ist es ja nicht ganz so schlimm, wenn Oliver Kahn nicht zu Wort kommt. Seine Anmerkungen bereichern einen Fußballnachmittag nicht sonderlich. Doch dass Kahn durch Werbung ersetzt wird, ist schon ein starkes Stück. Immerhin ist das ZDF durch Gebühren finanziert. Der Zuschauer hat eigentlich ein recht darauf, informiert zu werden. Und nicht mit Werbung zugedröhnt.

Natürlich ist es verständlich, dass viele Werbetreibenden genau in der Pause des deutschen Spiels gezeigt werden wollen. Auch klar, dass die Preise dafür recht hoch sind. Aber dennoch muss das ZDF seinen Informationsanspruch gerecht werden. Eine Begrenzung auf höchstens die Hälfte der 15 Minuten Pause muss für Werbung genügen. Wo ist sonst noch der Unterschied zum privaten Fernsehen?

Wenn es aber keinen Unterschied in der Präsentation gibt. Wenn Werbung das Geschehen bestimmt, dann muss das ZDF auch nicht mehr Unsummen an die FIFA überweisen. Das könnten die öffentlich-rechtlichen Sender dann den privaten überlassen. Und so richtig viel Geld sparen.

Phrasen-Bela zieht all seine Register

Bela Rethy. Foto: ZDF
Bela Rethy. Foto: ZDF

Soll Deutschland tatsächlich ins Finale kommen? Eigentlich wäre das ja schön. Eigentlich! Wenn da nicht Bela Rethy wäre. Denn unser aller Freude würde massiv durch ihn getrübt. Der alte ZDF-Kämpe darf nämlich das Finale kommentieren. Wir alle sind seine Opfer. Bei einer Partie, die uns nur halb interessiert, wäre das zu ertragen. Aber bei einem Finale mit deutscher Beteiligung? Während das DFB-Team souverän und leicht spielte, qäulte sich Bela Rethy wieder einmal über die 90 Miniuten. Während bei Schweinsteiger und Co. die meisten Kombinationen klappten, verhedderte sich Rethy in seinen Phrasen. Erhellendes ist von ihm nicht zu erwarten.

Doch manchmal blitzt sein Witz, den er auch bei Live-Veranstaltungen hat, auf. Dann kann er gegen Ende des Spiels sogar Scherze machen, die in der nun entspannten Freude des Zuschauers auf Wohlgefallen stoßen. Aber solche Scherze haben nichts mit Bela Rethys Wissen zu tun. Denn das ist unterirdisch. Rethy weiß zum Beispiel nicht, dass Trochowski gegen Bosnien in der DFB-Startelf war. Und nicht Müller. Aber wahrscheinlich ist das für das ZDF auch nicht so wichtig. Wer nur Senioren als Publikum hat, geht offenbar davon aus, dass alle Zuschauer senil sind. Und sich über den einen gelungen Scherz mehr freuen als über 90 Minuten Peinlichkeiten.

Gerd Gottlob nervt beim Eröffnungsspiel

Das Auftaktspiel der WM 2010 bleibt nur wegen des neuen Sounds in Erinnerung. Spielerisch war Südafrika gegen Mexiko keine Offenbarung. Genauso wenig wie die Moderation von Gerd Gottlob. Der hat sich den monotonen Vuvuzela-Sound als Vorbild genommen.

Auf dem viel zu fetten Bassteppich sorgt er für keinerlei stimmliche Variation, sondern nur für Monotonie. In der ersten Halbzeit herrscht reine Sachlichkeit. Fast so, als wäre Gottlobs Moderation eine Lage Fliesen auf dem Teppich. In der zweiten Halbzeit dann entdeckt der ARD-Mann die Gefühle. Doch selbst erregt, kann Gottlob nicht differenzieren. Jetzt ist alles gleich aufregend. Über dem Vuvuzela-Bass tönt ein schriller Gottlob.

Ansonsten beschränkte sich der Moderator auf die Beschreibung des Geschehens auf dem Platz. Informationen über die Spieler, ihre Karriere oder Herkunft streute er so gut wie gar nicht ein. Schade eigentlich. Vielleicht wäre dann etwas Abwechslung zu hören gewesen.

Information: 5 Abwechslung: 5 Zurückhaltung: 2 Gesamtnote: 4

Florian König und Jürgen Klinsmann: Es schwäbelt nur selten

Wenn er was sagt, dann hat es Hand und Fuß. Jürgen Klinsmanns Expertise beim WM-Spiel Uruguay – Frankreich ist schon beeindruckend. Er bringt seine Gedanken schnell auf den Punkt. Das muss er auch. Denn Florian König scheint sich von Klinsmanns Anwesenheit gestört zu fühlen. Zu Wort kommen lässt er den ehemaligen Teamchef der deutschen Nationalmannschaft nämlich nicht. Da König das Spiel souverän kommentiert, ist das nicht ganz so schlimm. König kann mehr, als nur das Geschehen wiederzugeben. Er interpretiert die Entwicklung des Spiels, weiß die entscheidenden Momente sofort zu bennen – und nicht erst im Rückblick. Es stellt sich aber die Frage, weshalb so ein hochkarätiger Fachmann wie Klinsmann nur als Statist zu erleben ist. Nervt König, dass RTL einen weiteren Mann neben ihn setzt? Hat Klinsmann nicht mehr zu sagen, als die gefühlten fünf Sätze pro Halbzeit? Oder wartet Klinsmann auf die erste Königsche Panne, um sich dann richtig in Szene setzen zu können? Es bleibt spannend, wie das Team mit der Situation in den nächsten Partien umgeht.

Teamplay: 5 Knowhow: 1 Unterhaltungswert: 2 Gesamtwertung: 3