Yishai Sarids Thriller erschüttert israelisches Selbstverständnis

Der Nahostkonflikt zieht sich nun schon seit mehr als 60 Jahre hin. Sowohl bei Palästinensern als auch bei Israelis hat er tiefe Furchen in die Wahrnehmung des Anderen gezogen. Der Israeli Yishai Sarid (45) erforscht in seinem Thriller „Limassol“ genau diese Verwerfungen.

Sarid war Offizier der israelischen Armee. Sein Geschäft dabei war die Nachrichtenbeschaffung und Auswertung. Anschließend hat er Jura studiert und als Staatsanwalt und Anwalt gearbeitet. Seine Kenntnisse und Erfahrungen prägen auch seine Hauptfigur, einen auf Selbstmordattentäter spezialisierten Schabak-Mitarbeiter. Für ihn ist das wichtigste, Anschläge zu verhindern. Dafür schreckt der Ich-Erzähler weder vor Folter bei den Verhören noch Mord zurück.

Er und seine Kollegen beim Geheimdienst fühlen sich im Recht. Das wird auch von der Staatsanwaltschaft normalerweise so gesehen. Vertuschung von Gewalt an palästinensischen Häftlingen ist Alltag. Doch in dieser Atmosphäre der Gewalt und gleichzeitigen Gewaltverhinderung verändert sich der Ich-Erzähler. Seine Ehe geht in die Brüche. Ihm fehlen die Worte, um seiner Frau zu erzählen, was ihn beschäftigt. Und selbst wenn er reden könnte, dürfte er es nicht.

In dieser Verfassung wird er auf Daphna angesetzt. Die Friedensaktivistin hat Kontakt zu einem palästinensischen Schriftsteller, der an Krebs erkrankt ist. Dessen Enkel wiederum ist ein wichtiger Planer von Selbstmordattentaten. Indem er über Daphna dafür sorgt, dass der alte Mann eine vernünftige Behandlung in einem israelischen Krankenhaus bekommen kann, erhofft er sich, an den Sohn zu kommen – und ihn auszuschalten. Oder besser gesagt: zu erschießen.

Der Mann vom Schabak verliebt sich in Daphna. Sie erwidert die Gefühle. Der Dichter ist ein feiner Mann, der keinem Feindbild entspricht. Und so kommen die Grenzen zwischen Gut und Böse ins Rutschen. Gewissheiten lösen sich auf. Selbstverständlichkeiten werden zu Fragen über Leben und Tod.

Yishai Sarid schildert dies alles ohne große Aufregung. Die Ungeheuerlichkeit der plausiblen Geschichte sorgt für die Spannung. Der Stress des Ich-Erzählers bestimmt die Atmung des Lesers. Die Ratlosigkeit angesichts des Konflikts bleibt natürlich. Aber ein ganz kleines bischen besser kann man ihn nun verstehen.

Yishai Sarid: Limassol. Kein & Aber: 16,90 Euro

MOZ-Rezension…

Rita Falk kocht einen Krimi mit Winterkarftoffelknödeln

Jede Provinz hat inzwischen mindestens einen Kommissar, der in ihr ermittelt. Dtv schickt jetzt einen weiteren durch Niederbayern. Aber dieser Franz Eberhofer ist besser als die meisten Provinzler. Er ist wunderbar direkt und unkompliziert. Und seine Heimat ist von Rita Falk grandios geschildert. Damit hat Franz Eberhofer die Chance, zumindest als Krimikommissar über seinen engeren provinziellen Wirkungskreis hinaus bekannt zu werden. Sein erstes Auftreten in „Winterkartoffelknödel“ spielt mit all den Klischees, denen sich Bayern ausgesetzt sehen – und mit denen, die sie selbst bis zum Exzess zelebrieren.

Eberhofer führt ein ruhiges Dorfpolizistenleben, nachdem seine Vorgesetzten der Meinung waren, dass er in München nicht mehr tragbar war. Auf seinen ausgedehnten Spaziergängen mit dem Hund entdeckt er eine Leiche. Bei dieser einen beliebt es im Laufe des Buches nicht. Die Familie Neuhofer stirbt einer nach dem anderen. Und eigentlich sieht es immer so aus, als wäre alles natürlich. Doch Ebernshofers Instinkt trügt ihn nicht. Wie auch, denn in der Dorfwirtschaft und im Sportverein schnappt er Dinge auf, die ihn hellhörig machen.

Da dies seinen Vorgesetzten gar nicht passt, sind die klassischen Konfliktlinien von Provinzkrimis gezeichnet. Rita Falk spielt mit diesen, verwirrt den Leser, indem sie ihn auf falsche Fährten lotst und erheitert ihn. Denn diese Provinz ist so lebenswert und doch so eng, dass nicht nur dem Eberhofer oft nichts anderes bleibt, als zu lachen.

Rita Falk schreibt im bayerischen Tonfall. Das mag für ungeübte Leser erstmal schwer sein. Doch wer sich auf diese Grammatik, diese Wortwahl und damit auf diese Lebenshaltung einlässt, der wird mit einem außergewöhnlich großen Lesespaß belohnt.

MOZ-Rezension…

Auf der Flucht vor dem Leben

Ilan Heitner: Liebe und anderer Schlamassel
Ilan Heitner: Liebe und anderer Schlamassel

Eine Mischung aus Tagebuch und Erinnerungen schreibt der Israeli Amir im Roman „Liebe und anderer Schlamassel“ von Ilan Heitner auf. Nach einem Wirtschaftsstudium macht er sich von Tel Aviv auf den Weg, um in New York ein Filmstudium anzuschließen. Dabei lernt er seine große Liebe Philly kennen. Doch die eigenartige Beziehungsunfähigkeit der beiden zerstört das Glück.

Ilan Heitner hat vieles aus seinem Leben in den Roman gepackt. Das Buch gleicht deshalb manchmal einer Therapiesitzung. Und doch liegt darin auch der Reiz. So bietet sich ein authentischer Blick auf die Gefühlslage der Israelis zwischen 30 und 40, die in Hedonismus, Sex und einem guten Trip die Erfahrungen aus der Armeezeit und die Bedrohung durch den Terror betäuben. Im Roman sind solche Momente nur am Rand Thema, aber sie wirken nach.

Das Dilemma zwischen den Ansprüchen an ein freies Leben und den Zwängen Israels lässt sich nur durch Flucht bewältigen. Für Amir ist auch die Beziehung zu Philly eine solche, die keine dauerhafte Perspektive bieten kann.

Heitners Roman ist sprachlich teilweise derb und so kompromisslos, wie die Sucht nach Sex, die Amir umtreibt. Kein Buch für nebenbei, aber lesenswert.

Ilan Heitner: „Liebe und anderer Schlamassel“, Kein & Aber, Zürich 2009, 288 S., 18,90 Euro

Burroughs und Kerouc lassen Nilpferdekochen

Burroughs/Kerouac: Und die Nilpferde kochten im Becken
Burroughs/Kerouac: Und die Nilpferde kochten im Becken

Ein Debüt-Roman aus dem Nachlass ist eine seltsame Sache. Der Autor wird schon seine Gründe gehabt haben, dass das Buch nicht erschienen ist. Das gilt auch für die schon spektakulär zu nennende Veröffentlichung des ersten Buches von Jack Kerouac und William S. Burroughs.

„Und die Nilpferde kochten in ihren Becken“ ist nicht nur ein erstaunliches Debüt. Es ist vor allem ein Roman von zwei Autoren, die beide zu den wichtigsten der amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts gehören. Zusammen mit Allen Ginsberg sind sie die Vertreter der Beatniks. Sie haben mit ihrem konsequenten Leben abseits des US-Mainstreams einer ganzen Generation gezeigt, dass Karriere, Wohlstand, Glaube und Familie nicht die Grundlagen für ein erfülltes Leben sein müssen.

Beide erzählen aus ihrer eigenen Perspektive von einem Ereignis, das sie selbst erlebt haben. Burroughs nennt sich Will Dennison, Kerouac wählt den Erzählernamen Mike Ryko. Durch die Doppelperspektive beleuchten sie die letzten Tage von Al. Der ist unsterblich in Philipp verliebt und nervt ihn damit. Philipp möchte sich Al entziehen, indem er sich mit Ryko als Matrose einschiffen will, um von New York nach Europa zu fliehen.

Die Leser lernen den Freundeskreis dieser Bohemians kennen, die in der Phase des späten Zweiten Weltkriegs zwischen Universität und Alkohol, zwischen Kunstprojekten und Drogen die Tage und Nächte zubringen. Ganz wichtig sind dabei die erstaunlich oberflächlichen Beziehungen zwischen schwulen Männern, aber auch die zwischen Männern und Frauen. Der Titel des Buches ist ein Zitat aus einem Zeitungstext, das die schwül-überhitzte Atmosphäre des Freundeskreises auf den Punkt bringt.

Burroughs und Kerouac schaffen es, durch ihre konsequent subjektive Perspektive dem Geschehen einen jeweils anderen Ton zu geben. Das geht bis hin zur Ermordung Als durch Philipp. Auch das ist tatsächlich passiert. Am 14. August 1944 er¬stach ein gewisser Lucien Carr einen David Kammerer. Und anschließend ging Lucien Carr zu den Freunden Burroughs und Kerouac, um Hilfe und Trost zu suchen.

Die beiden Autoren haben diese Geschichte zu einem Roman verarbeitet. Dabei bleiben sie nah am Geschehen. Dennoch verdichten sie die Atmosphäre zu einem erstaunlichen Stück Literatur.

Dass ihr Debüt erst jetzt erschienen ist, hat nicht mit minderer Qualität zu tun. Burroughs und Kerouac verzichteten zu ihren Lebzeiten auf die Veröffentlichung aus Rücksicht auf Lucien Carr alias Philipp. Denn der wurde nach einer Haftstrafe ein erfolgreicher Journalist. Doch zum Glück wurde das Manuskript nicht vernichtet, sondern 40 Jahre nach dem Tod Kerouacs und zwölf nach dem von Burroughs veröffentlicht.

William S. Burroughs / Jack Kerouac: „Und die Nilpferde kochten in ihren Becken“, Nagel & Kimche, Zürich 2010, 190 S., 17,90 Euro MOZ-Rezension…

Falsches Spiel

Gianrico Carofiglio: „Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land"
Gianrico Carofiglio: „Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land"

Seine Krimis sind Bestseller. Jetzt hat der italienische Autor Gianrico Carofiglio seinen ersten Roman vorgelegt. Auch in ihm widmet er sich dem schmalen Grat zwischen Gut und Böse.

Giorgio Cipriani lernt während seines Studiums einen jungen Mann kennen, zu dem er sich wegen dessen Fähigkeit, die Umwelt zu manipulieren, hingezogen fühlt. Francesco lehrt Giorgio das Falschspielen. Bei Pokerrunden zocken sie ihre Gegner gemeinsam ab. Das Geld und die Macht über die Mitspieler entfremden Guido von seinem bisherigen Leben. Carofiglio gelingt es, einen unwiderstehlichen Sog aufzubauen, der den Leser in diesen Strudel der Persönlichkeitsveränderung hineinzieht. Jede Überlegung, die Guido anstellt, ist für sich plausibel. In der Summe stürzen sie ihn in eine Katastrophe, die er kommen sieht, der er sich aber nicht entziehen kann. Das ist spannend, verstörend und packend.

Gianrico Carofiglio: „Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land“, Goldmann, München 2009, 288 S., 19,95 Euro

Ein Logistiker im Liebesrausch

Michael Ebmeyer: „Der Neuling“
Michael Ebmeyer: „Der Neuling“

Das Leben von Matthias Bleuel ist nicht gerade aufregend. Als sich ihm die Chance zum wenigstens kurzfristigen Ausbrechen aus dem Alltagstrott bietet, fürchtet er zunächst die Veränderung. Vielleicht ist das eine notwendige Eigenschaft, um als Logistiker bei einem Versandhaus in Baden-Württermberg zu arbeiten. Bleuels Bewegungsunfähigkeit wird erst erschüttert, als seine Ex sich wieder einmal über ihn beschwert.

Um vor ihr wegzulaufen, nimmt er das Angebot seines Chefs an, nach Sibirien zu reisen, um eine Auszeichnung für die aktivste Bestellagentur des Versandhauses im Ausland zu überreichen. Die Reise nach und in Sibirien verändert ihn vollständig. Aus dem biederen 40-Jähigen mit Bauchansatz wird ein verzauberter Liebender, der einer singenden, schorischen Schamanin verfällt und sich nicht mehr von Sibirien lösen kann.

Diese Handlung ist natürlich absurd. Michael Ebmeyer hält die Geschichte in einem Schwebezustand, der zwischen Ironie und romantischem Traum flirrt. So wird die Verwandlung des trockenen Logistikers in einen heißen, im Liebesrausch über sich hinauswachsenden Romantikers zu einem schönen Buch über die alles sprengende Kraft der Liebe. Wer beim Lesen träumen und lachen will, der ist bei Michael Ebmeyer richtig.

Michael Ebmeyer: „Der Neuling“, Verlag Kein & Aber, Zürich 2009, 19,90 Euro.

Orhan Pamuks Museum der Unschuld atmet Istanbul

Orhan Pamuk: DAs Museum der Unschuld
Orhan Pamuk: Das Museum der Unschuld

Orhan Pamuk (56) hat seine vielen Preise zurecht. Ob Literaturnobelpreis oder Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, Pamuk hat die Kraft Geschichten zu erzählen. In Das Museum der Unschuld geht es um Kemal, der sich in die blutjunge – noch dazu entfernt verwandte – Füsun verliebt. Aus der Affäre wird für Kemal eine Passion, die
ihn fast seine gesamte Existenz kostet. Während Füsun einen andern Mann heiratet, versucht Kemal alles zu sammeln, was irgendwie mit Füsun zu tun hat. Daraus entsteht sein Museum.

Pamuk beschreibt nicht nur die Istanbuler Gesellschaft wunderbar. Vor allem gelingt es ihm, die Leiden an dieser Liebe auf den Leser zu übertragen – selbst wenn der den Kopf schüttelt wegen allzu viel Liebe. Das ist großartig, aufwühlend, verstörend uns ein Denkmal für die Unbedingtheit der Liebe.

Orhan Pamuk: DAS MUSEUM DER UNSCHULD. HANSER , 19,95 EURO

 

Ingo Schulzes Adam und Evelyn ist ach aus Hörbuch fein

Ingo Schulze: Adam und Evelyn
Ingo Schulze: Adam und Evelyn

Die Flucht über Ungarn und die Ankunft in der Bundesrepublik stehen im Mittelpunkt des Buches „Adam und Evelyn“ von Ingo Schulze. Matthias Brandt hat den Roman für die große Hörfunkfassung gelesen.

Schulze erzählt eine neue Version der Geschichte von Adam und Eva. Die heißt hier Evelyn und verführt den Damenschneider Adam mit der Freiheit. Die Erkenntnis
der Vielfalt wirft den netten Menschen Adam aus der Bahn. Natürlich spielen die Verwirrungen der Liebe auch eine wichtige Rolle.

Ingo Schulze schafft es, ein präzises und packendes Zeitbild aus der Wendezeit zu zeichnen. Matthias Brandt liest das alles sehr exakt, nur bei den Frauenstimmen manchmal etwas zu affektiert.

Ingo Schulze: ADAM UND EVELYN. 7 CDS GELESEN VON MATTHIAS BRANDT. HÖRVERLAG, 30 EURO

 

Volker Brauns Flick kann das Arbeiten nicht lassen

Volker Braun: Machwerk oder Das Schichtbuch des  Flick von Lauchhammer
Volker Braun: Machwerk oder Das Schichtbuch des Flick von Lauchhammer

Die Idee von Volker Brauns neuem Roman ist pfiffig. Ein Vorruheständler zieht als Schelm der Arbeit durch die Niederlausitz. Doch die Umsetzung ist schwerfällig, die Sprache sperrig und der Humor oftmals zu verschwurbelt.

Sein neues Buch soll ein Volksbuch werden. Das hat Volker Braun vor wenigen Tagen gesagt. Er hofft, dass es von den breiten Massen gelesen wird. Doch dieser Wunsch wird ein unerfüllter bleiben. Denn dazu ist der Text viel zu schwerfällig.

Eigentlich ist Braun ein Lyriker. Das ist auf jeder Seite von „Machwerk oder Das Schichtbuch des Flick von Lauchhammer“ zu spüren. Jeder möglichen schwerwiegenden Bedeutung eines Worts hechtet der Dichter hinterher. Dadurch zerstört er den Lesefluss und landet nur allzu oft auf der Nase. Denn nicht jede von ihm imaginierte Tiefsinnigkeit ist tatsächlich bedenkenswert.

Im Roman geht es um Flick, den Mann im Vorruhestand, der einst die großen Bagger im  Tagebau reparierte. Jetzt steht er auf dem Abstellgleis, will sich damit aber nicht abfinden. Zusammen mit seinem Enkel, einem Nichtsnutz, der weder Lust auf Bildung noch auf  Arbeit hat, zieht er von Kapitel zu Kapitel durch die Lausitz und Berlin.

Flick nimmt jede Arbeit an. Er kann sich nur als arbeitenden Menschen denken. Der Systemwechsel und die Rationalisierung in der Kohle hat ihm seiner Bedeutung beraubt. Jetzt ist er arbeitslos. Doch Flick packt noch immer an. Ob als Ein-Euro-Jobber oder bei
einem Theaterprojekt mit Arbeitslosen. Das macht den Flick teilweise sogar sympathisch. Anderseits ist er aber ein dummer Einfaltspinsel, der bei seinem Kampf gegen die Windräder der Gegenwart nicht in der Lage ist dazuzulernen.

Flicks Enkel wird von Braun zudem als fauler, blöder Jugendlicher dargestellt. Allerdings ist er nach Ansicht des Erzählers dafür nicht verantwortlich, sondern die Gesellschaft. Ein Traum von sozialistischer Arbeitsethik wabert da bei Braun mit. Einer Ethik, die aber  offensichtlich dazu führte, dass Opa Flick wie ein Narr durch die Lausitz stolpert und nicht in der Lage ist, sich selbst als Mensch zu begreifen. Sondern nur als Arbeiter. Da stellt sich doch ernsthaft die Frage, was für eine unsinnige Botschaft Volker Braun verkünden will!

VOLKER BRAUN: MACHWERK ODER DAS SCHICHTBUCH DES FLICK VON LAUCHHAMMER. S. FISCHER, 19,80 EURO.

Diese Rezension ist a 27. Dezember 2008 in 20cent erschienen.  

Andrea Camilleri schickt Commissario Montalbano in den schwarzen Sommer

Andrea Camilleri: Die schwarze Seele des Sommers
Andrea Camilleri: Die schwarze Seele des Sommers

Andrea Camilleri schickt Commissario Montalbano in einen neuen Mord, der lange zurückliegt, und in einen Kampf mit sich. Die junge Frau, deren Leiche er in einer geheimen Wohnung unter der Ferienwohnung seiner Freunde findet, hat eine Zwillingsschwester. Die ist hübsch, strahlt mit jeder Geste, mit jedem Wort Erotik aus. Und sie ist an Montalbano mit seinen 55 Jahren interessiert.

Camilleri konstruiert einen netten Fall, der ein bisschen Mafia, etwas unorthodoxe Ermittlungsmethoden und viel schrulligen Montalbano enthält. Der Commissario ist stark genug, die Schwächen der Krimi-Handlung auszugleichen. Aber dennoch wirkt der neue Camilleri, als könnte Montalbano bald in Rente gehen.

Andrea Camilleri: Die schwarze Seele des Sommers. Lübbe 19,95 EURO