Starke Streckenauslastung bei der Bahn

Starke Streckenauslastung in Erkner
Starke Streckenauslastung in Erkner

15 Minuten Verspätung kündigt die Anzeigentafel an. Und das am Morgen bei Minus-Temperaturen. Niemand am Bahnsteig wundert sich über solch eine Ankündigung. Zu normal ist das für den Pendler.

Doch dann kommt die Ansage: Starke Streckenauslastung wird als Grund für das morgendliche Frieren genannt. Starke Streckenauslastung! Wer plant denn die Auslastung dieser Strecke von Berlin über Fürstenwalde nach Frankfurt (Oder) und weiter bis Eisenhüttenstadt? Ist das nicht die Firma, die mich hier gerade frieren lässt?

Das Kopfschütteln über diese neue Ausrede hält mich wenigstens warm. Und da keine Züge auf der überlasteten Strecke fahren, bleibt mir eisiger Fahrtwind zumindest erspart.

Von der wärmenden Kraft des Kitsches

Bahnromatik in Erkner
Bahnromatik in Erkner

Wenn die Sonne rot untergeht, wärmt sie das Herz. Der Kitsch taucht selbst tägliche Pendelstrecken in eine wärmende und versöhnliche Stimmung.

Verkehrsinsel in rotem Licht.
Verkehrsinsel in rotem Licht.

Selbst Werbetafeln, Verlehrsinseln und Telekom-Logos verschwimmen in Gefühlsseligkeit. Erkner wird zu einem Ort der Sehnscht, weil der Sonnenuntergang eine spezielle Schönheit erzeugt.

 Blick auf den Dämmeritzsee
Blick auf den Dämmeritzsee

Blickt das Auge auf Wasser, das die Wohlfühlsonne noch kräftiger spiegelt, macht das Herz einen Sprung. Ein Sich-Entziehen ist nicht mehr möglich. Egal wie der Gefühlshaushalt bestückt ist, der Blick sorgt für eine Besserung zu gut oder gar euphorisch.

Blick in den Oder-Spree-Kanal von der Schleuse Wernsdorf.
Blick in den Oder-Spree-Kanal von der Schleuse Wernsdorf.

Aber warum? Warum kann so ein Blick die Rationalität der Gedanken überlagern? Warum ist es nicht möglich, sich diesem Kitsch zu entziehen? Antworten auf diese Fragen gern als Kommentar auf dieser Seite…