Blasmusik der Fanfare Ciocarlia feiert das Leben

Eine rumänische Zuhörerin tanzt für Fanfare Ciocarlia und das Publikum im Lido

Es sind nur zwei Takte und schon bewegt sich das ganze Lido. Das gute Dutzend der Fanfare Ciocarlia bläst in die Instrumente, die Kraft der ihrer Lungen erfüllt den Saal. Der Rhythmus von Pauke und Schlagzeug wird durch die Tuba massiv verstärkt. Die Melodiebögen von Trompeten, Saxophon und Klarinette liegen über dem stampfenden Sound. Sofort spürt jeder, dass diese Musiker ihre Stücke lieben. Und alles bewegt sich. Sofort.

LaBrassBanda gibt sich die Ehre

LaBrassBanda: Habedieehre
LaBrassBanda: Habedieehre

Brassbanda heißt das erste Stück auf dieser Debüt-CD. Schon die ersten Takte sind eine Offenbarung. Der Schwung, den der tragende Bläsersatz aus Trompete, Posaune und Tuba herauspresst, treibt den Hörer in eine musikalische Welt, die sowohl den Balkan als auch die Karibik in sich trägt. Und das alles ganz deutsch, ganz bayerisch.

LaBrassBanda nennt sich die Band aus dem Chiemgau in Oberbayern. Die Musiker sind keine Laien. Sie haben ihre Instrumente an der Hochschule studiert. Unterstützt von Bass und Schlagzeug erzeugen die drei Bläser einen Sound, wie es ihn so noch nicht gibt. Natürlich schwingt auch die traditionelle bayerische Blasmusik mit. Aber nie bestimmend, eher aus der Ferne erahnend. Die Elemente der Balkanmusik sind stärker. Und auch die Anklänge an den mexikanischen Mariachi und an Ska und Dub sind nicht zu überhören. Diese Mischung ist neu. Diese Mischung ist Bewegung. Und diese Mischung ist ungeheuer kraftvoll. Das wird vor allem dann klar, wenn die Band auch singt. Wenn die Tuba den Gegenpart zu melancholischen Worten gibt, dann wird die ganze Dramatik ausgedrückt, die in guter Blasmusik stecken kann.