Diese mürben Stangen (oder besser Stänglich) gibt es nur beim Schwab. Egal wo ich es versucht habe, diese Mohn- und Kümmelstangen habe ich nirgendwo gefunden. Und angesichts ihres erst leicht knackigen, später wunderbar weichen Gefühls beim Kauen, das durch das Aufbeißen des Mohns oder Kümmels wunderbar konstratiert wird, ist das sehr schade.
Umso erfreulicher, wenn man beim Heimaturlaub mit solchen kleinen kulinarischen Köstlichkeiten konfrontiert wird. Denn es ist ja nicht nur dieses erstaunliche Gefühl im Mund. Nein, vor allem ist es natürlich der Geschmack, der ohne eine gehörige Portion Fett/Butter im Teig so nicht entstehen könnte. Deshalb sind die Finger nach so einem Stängle, das es auch mit Sesam oder Käse gibt, immer etwas fettig. Der Geschmack hält sich lange im Mund. Mindestens so lange, wie das Fett auf den Fingerkuppen. Etwas essen zu können, was es sonst nirgends gibt, ist eindeutig Heimat.
Übrigens ist der Untergrund der Stänglich auf diesem Foto, die Matzenplatte, auch ein erstaunliches Gebäck. Ins Sortiment der Bäckerei ist es erst nach meinem Weggang aus der Heimatstadt aufgenommen worden. Doch diese Platten tragen den gleichen Geschmack, nur dass bei ihnen der Knusperfaktor ungleich höher ist. Dazu noch einen Schoppen – und das Heimatgefühl ist perfekt.
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