Marcus Jeroch jongliert im BKA Erkenntnis ins Hirnp

Wenn Marcus Jeroch die Texte und Gedichte von Friedhelm Kändler oder Ernst Jandl spricht, zitiert, rezitiert und geradezu verbal jongliert, dann ist das Publikum im BKA hingerissen zwischen Staunen und Lachen. Was der schmale Mann auf seiner Bühne an Worten hervorbringt, steckt voller Blödsinn und Humor, Erkenntnis und tieferem Sinn.

Toni Mahoni ist sich sicher: Allet is eins

Toni Mahoni ist ein Phänomen des Internets. Auf myspace wurde er groß. Seine Songs fanden Hörer, weil sie witzig, direkt und in einem schönen, rotzigen Berlinerisch gesungen
sind. „Allet is eins“ heißt jetzt sein erstes Album.

Das hält, was uns sein myspace-Treiben versprochen hatte. Wer den ersten Song Ketten gehört hat, muss das Album zu Ende hören. Wunderbar, wie Toni da unser aller falsches
Einkaufen kommentiert: „meen kleena buchladen macht bald zu / und schuld daran bist du / denn du korrupta clown / koofst jedet buch bei amazon“. Tja, wo er recht hat, hat er recht.

Und wenn er diese Weisheit auch noch wie einen echten Gassenhauer intoniert, der sich in die Gehörgänge wie ein Ohrwurm windet, dann hat er uns gewonnen. Und das zu Recht. Denn seine Lieder sind einfach schön. Seine Hymne auf Brandenburg genauso wie der
verzweifelte Appell an die Freundin, doch auch mal was mit Fleisch zu kochen: „Ick mag ja dein jemüse / ich krieg bloß kalte füße / ick brauch paar proteine, / sonst fallick vonna schiene / dit wolln wa beede nich / drum kommt fleisch heut auf den tisch.“ Toni Mahoni klingt etwas wie Tom Waits. Er ist nur viel jünger.