Englische Fußball-Reportagen als Soundteppich beim Bier

In etlichen Kneipen wird der Toilettengang mit Hörbüchern aus Lautsprechern – ja was? Erleichtert? Oder eher aufregender gemacht? Oder doch nur akustisch so überlagert, dass Geräusche anderer nicht zu vernehmen sind? Nun ja. Auf jeden Fall war das in dieser Kneipe auch der Fall.

Selbstverständlich lief im Gastraum ebenfalls Musik; in diesem eine Mischung aus erträglichem Pop und Indie. Im gar nicht mehr stillen Örtchen kam der Gast in den Genuss von Star Wars. Und dann gab es da noch einen weiteren Sound-Teppich. Englische Fußball-Reportagen tönten stets verhalten leise. Zunächst wirkten sie wie ein originieller Song-Auftakt. Doch der Reporter blieb im Untergrund. Er wurde nicht ausgeblendet. Auch nachdem schon mindestens fünf weitere Lieder vor+ber waren.

Da fragte der Tischgenosse, ob nur er diesen Fußball-Reporter höre? Seltsamerweise erreichte das stete Gebrabbel nur die Ohren der Männer, die nebeneinander saßen. Die Frauen auf der anderen Seite des Tisches taten so, als hörten sie nichts. Später gab eine zu, den Reporter nun auch im Ohr zu haben. Aber was das solle, wisse auch sie nicht.

Beim Zahlen am Tresen, die Jacke war schon angezogen, veränderte sich die Lautstärke. Je nach dem, in welche Richtung der Kopf sich drehte, war der Reporter lauter oder leiser. Aber da, wo er laut war, da waren gar keine Boxen. Dann ein Griff an die  Brust. An die Tasche in der Jacke, in der das mobile Gerät steckt. Ganz heiß ist es da. Und siehe da, das eigene iPhone tönt englischen Fußball. Die 90elf-App hat sich selbst eingeschaltet. Und nicht nur mich einen ganzen Kneipenabend lang verwirrt.

Mehr vom defekten iPhone…

 

Wenn der Touchscreen spinnt

Statisch sieht die iPhone-Oberfläche ganz normal aus.
Statisch sieht die iPhone-Oberfläche ganz normal aus.

Drei Jahre ist es jetzt schon alt. Mindestens. Und wenn das iPhone so daliegt, sieht es noch ganz passabel aus. Da stehen die Apps da, wo sie mal gruppiert wurden, da ist kaum Lack ab – nur der Apfel auf der Rückseite ist etwas verkratzt. Und selbst der Akku läuft kaum heiß.

Aber sobald das Gerät tun soll, wofür es da ist, löst sich der schöne Schein in wilde Hektik auf. Etwa wenn beim Schreiben einer SMS jedes Antippen der Leertaste als Sende-Befehl missverstanden wird. Da wird der Adressat schon mal mit 15 SMS in Folge bombadiert. Und wundert sich. Oder wenn der Prozessor beschließt, nicht nur nach einem Kontakt zu suchen, sondern auch mal den gerade überscrollten anzurufen. Gern auch mal nachts um eins. Da wird der Geräteeigentümer dann zu Erklärungen gezwungen, die eh keiner glaubt.

Denn Apple ist ja cool. Und so benutzerfreundlich. Aber eben nur so lange der Touchscreen funktioniert. Wenn der den Geist aufgibt, dann bekommt der angebissene Apfel auf der Rückseite eine ganz andere Bedeutung. Denn dann ist der Apple-Geräteeigner angefressen. Und zwar richtig. Weil wirklich nichts mehr funktioniert. Oder immer alles anders, als gewollt.