Dieser Roman hat nur knapp 250, sehr groß bedruckte Seiten. Er liest sich also schnell weg – und bleibt doch fest im Kopf. Jakob Arjounis „Der heilige Eddy“ ist eine Mischung aus Krimi und Schelmenroman, in der ein sympathischer Kleinkrimineller einen Fehler macht – mit katastrophalen Konsequenzen.
Denn Eddy irritiert einen reichen Mann so sehr, dass dieser stürzt und dabei stirbt. Da dieser Mann ein in Berlin sehr umstrittener Unternehmer ist, wird nach Auffinden der Leiche in den Medien spekuliert, ob rechte oder linke Terroristen für den Tod verantwotlich sind. Und schon spielt Arjouni mit Kapitalismuskritik und Medienschmäh. Da er ein glänzender Autor ist, der wie wenige in Deutschland wunderbar leicht und ironsich erzählen kann, entsteht aus all diesen Zutaten nichts moralisierend Belehrendes, sondern erheiternd Unterhaltendes. Wirklich wunderbar!
Jakob Arjouni: Der heilige Eddy, Diogenes.