Sie klingt im ersten Moment immer etwas naiv. Die Stimme von Bernadette La Hengst (41). Als müsse sie beschützt werden. Doch wer sich ihre Texte genau anhört, merkt, dass diese Bernadette alles ist. Aber eines sicher nicht: naiv.
Sie besingt die Freiheit ohne Sicherheit. Und weiß ganz genau, dass es Freiheit nur so gibt, ohne Sicherheit. Aber mit schöner Musik: „Die Ketten, die fallen, machen die schönste Musik“. Das klingt bedeutungsschwer und ist doch auch gebrochen ironisch. In Süßer Gefangenschaft besingt sie mit der gleichen Ironie die selbst gewählte Aufgabe der Freiheit in einer Beziehung: „Rette mich aus meinem freien Leben / nimm mich gefangen / denn ich will keine Wahl, keine tägliche Qual.“ Mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Elektro-Pop und Gitarren-Akkorden rundet sie ihre leicht melancholischen Texte passend ab.