Der Reigen der Abschiedskonzerte hat begonnen. Am Dienstag hat Howard Griffiths sein letztes Neujahrskonzert als Ganeralmusikdirektor des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt in der Konzerthalle gegeben. Wie immer hat er die Zuhörer dabei mit besonderer Musik überrascht. Diesmal war es ungarische Musik mit dem Lakatos Ensemble.
Schlagwort: Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Bei Matthus sehnen sich „Luthers Träume“ nach Brüsten, Bier und Essen
Die Konstellation hat es in sich: Ein ehemaliger DDR-Staatskünstler schreibt eine musikalische Vision über den Protestanten Luther, das bei der Welturaufführung auch vor polnischen Katholiken intoniert wird. Da ist theologisch und weltanschaulich „Musike drin“. Auf jeden Fall stellt sich sofort die Frage, ob es künstlerisch gelingt, den Text so in Musik zu setzen, dass sich der Sinn der Worte vermittelt, selbst wenn man sie nicht verstehen kann.
Howard Griffiths und das BSOF machen Kino im Kopf
Wenn es ein akustisches Signal für Film und Kino gibt, dann ist es die Fanfare der 20th Century Fox. Sie ertönt vor allen Filmen des weltberühmten Studios – und zum Auftakt einer neuen CD des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt. „Music from the motion pictures“ heißt das gelungene Album.
BigBand des BSOF feiert Astor Piazolla in Zielona Gora
Eigentlich sollte das Konzert im kleinen Saal der Philharmonie von Zielona Gora (Grünberg) stattfinden. Aber dann waren die 200 Karten schnell weg. Die BigBand des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt lockte mit einem Konzert zum 95. Geburtstag von Astor Piazolla. Das war offenbar eine gute Idee, denn auch der große Saal war fast voll.
Unter der Leitung von Norbert Nagel und mit Unterstützung von Rainer Volkenborn am Bandeon ging es um Kontraste – ganz im Sinne des Mottos der Musikfesttage an der Oder. Wenn Volkenborn sein Bandeon erklingen ließ, war der Saal voller Melancholie. Und wenn die Musiker der BigBand zu ihren Soli anhoben, dann konnte sich niemand der Spielfreude entziehen. Wenn das kleine Bandeon seine leisen Töne verströmte, dann ging das ans Herz. Und wenn die BigBand ihre ganze Kraft entfaltete, dann rumpelte es im vegetativen Nervensystem der Grünberger.
Die Begeisterung, mit der die Musiker sich über ihre Musik freuten, nahm das Publikum sofort gefangen. Auch wenn sich etliche unter Astor Piazolla wohl etwas ruhigeres erwartet hatten. Doch die kraftvoll-dramatische Interpretation des Zwiegesprächs zwischen Bandeon und BigBand begeisterte. Und so wurde der Auftritt der deutschen Musiker vor polnischem Publikum zu genau dem, was dieses Festival erreichen will: Ein musikalischer Brückenschlag über die Oder – diesmal auf einer argentinischen Brücke.
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„Kontraste“ ist das Motto der diesjährigen Deutsch-Polnischen Musikfesttage an der Oder. Schon das erste Konzert lebte dieses Motto intensiv aus. Erst ein Violinkonzert von Fazil Say und dann die orientalischen Phantasien von Nikolai Rimsky-Korsakow, die „Scheherazade“. Jenes leicht, luftig und voller Rhythmus, das andere schwer, fast schwül und voller Pathos.
Howard Griffiths ist mit der Türkei fest verbunden. Jahrelang lebte er dort. Fazil Say hat er in dieser Zeit kennen und schätzen gelernt. Und zum Glück für die Konzertbesucher in Frankfurt hat er dessen Komposition nun auch zu Gehör gebracht. Iskandar Widjaja spielte die Solovioline facettenreich und voll menschlicher Wärme und Aykut Köselerli sein Schlagzeug als emotionaler Taktgeber bei dem abwechslungsreichen und voller Spannungen und Wechseln in Dynamik und Rhythmik reichen Violinkonzert. Zusammen mit dem BSOF schufen sie einen akustischen Raum mit zauberhaften, verwunschenen und kraftvollen Momenten.
Nach der Pause drückte der schwere Rimsky-Korsakow mit seinem russisch-imperialen Träumen vom Orient die Leichtigkeit und Vielfalt Fazil Says weg. Wer ich in dessen Melodien verloren hatte, der wurde auf dramatische Weise in eine andere Welt gestoßen. Musikalisch war auch das überzeugend. Aber der Zauber ging etwas verloren. Natürlich passt das wunderbar unters Motto „Kontraste“. Viel verschiedener kann die musikalische Aneignung des Orients kaum sein. Zumindest für ein Orchester. Und auch nicht viel erfüllender.
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