„Und erlöse mich“: Das verstörende Debüt von Konstantin Sacher

Dieser Roman verstört. Seine drastische Sprache, seine expliziten Szenen, seine Spannung zwischen Egoismus und Glaube – all das ist stark. Aber „Und erlöse mich“ von Konstantin Sacher nervt auch. Die Lebensbeichte eines jungen Theologie-Studenten, der sich selbst zwischen Exzess, Sex und Suff sucht, berührt den Leser aber auf jeden Fall; egal ob sich mit dem Protagonisten identifizieren können oder nicht.

Martin Schäuble denkt Trump gnadenlos zu Ende

Was passiert, wenn Mauern zur Abschottung von Flüchtlingen und Migranten gebaut werden? Wie fühlt es sich an, wenn Fremde konsequent ausgegrenzt werden? Und wo endet die Ideologie und beginnt die Menschlichkeit? Für Martin Schäuble sind es diese Fragen, die ihn dazu gebracht haben, den Thriller „Endland“ zu schreiben.

Da, wo derzeit die offene Oder die Grenze zu Polen ist, gibt es in seinem Roman eine Mauer. Ganz so, wie sie Donald Trump zwischen den USA und Mexiko angekündigt hat. Diese Mauer soll Flüchtlingen den Weg nach Deutschland verwehren. Die neue deutsche Regierung von der „Nationalen Alternative“ hat die Wahlen gewonnen und sofort damit begonnen, das eigene Programm umzusetzen. Anton, der Soldat, findet das in Ordnung. Auch ihm sind Flüchtlinge suspekt. Deshalb stört es ihn auch nicht, wenn er an der Grenze zum Einsatz muss, um Flüchtlinge zu jagen.

Enrique Vila-Matas fasziniert mit einem Roman über die Documenta

Enrique Vila-Matas: Kassel: Eine FiktionWenn ein Schriftsteller aus Barcelona in Kassel in einem chinesischen Restaurant weit ab vom Dokumenta-Trubel einfach nur sitzen und arbeiten soll, dann ist das ein ziemlich merkwürdiges Unterfangen. Wenn das Ganze als Aktion bei der Dokumenta gedacht ist, dann bestätigt das alle Vorurteile über den Kunstbetrieb. Das wirkt auf den ersten Blick nicht gerade so, alles könnte aus diesem Plot ein gutes Buch entstehen. Aber Enrique Vila-Matas, der echte Schriftsteller aus Barcelona, macht genau aus diesen Zutaten einen großen Roman über die Kunst. Und über die gesellschaftliche Relevanz von künstlerischen Großereignissen.

Bei Matthus sehnen sich „Luthers Träume“ nach Brüsten, Bier und Essen

Foto: Andreas Oppermann
Howard Griffiths, Siegfried Matthus und die Solisten beim Applaus.

Die Konstellation hat es in sich: Ein ehemaliger DDR-Staatskünstler schreibt eine musikalische Vision über den Protestanten Luther, das bei der Welturaufführung auch vor polnischen Katholiken intoniert wird. Da ist theologisch und weltanschaulich „Musike drin“. Auf jeden Fall stellt sich sofort die Frage, ob es künstlerisch gelingt, den Text so in Musik zu setzen, dass sich der Sinn der Worte vermittelt, selbst wenn man sie nicht verstehen kann.