Reisetagebuch von 1802 – Ein faszinierender Urlaub in Deutschland

 Heinrich und Christine Gondela: Auf der Reise ins ParadiesZwei Monate quer durch Deutschland – das war der Plan  von Christine und Heinrich Gondela. Von Bremen über Braunschweig, Leipzig, Meißen nach Dresden. Und dann weiter durchs Elbsandsteingebirge nach Karlsbad, Bayreuth, Bamberg und Würzburg in Richtung Heidelberg und die Pfalz, um schließlich über Frankfurt und Marburg, Kassel, Hannover zurück nach Bremen. Eine Reise, bei der sich ein Bremer Senator und seine Frau auf die Suche nach Sehenswürdigkeiten aus Kultur und der Natur machten.

Sinaida Hippius beschreibt die russischen Revolutionen

Sinaida Hippius: Petersburger Tagebücher 1914-1919Sie war in der Literaturszene des frühen 20. Jahrhunderts in Russland eine wichtige Größe: Sinaida Hippius. Sie war mit allen wichtigen Intelektuellen bekannt, ihre Gedichte wurden gelesen und ihre Mitarbeit bei Zeitschriften und Zeitungen geschätzt. In der Anderen Bibliothek jetzt ein besonderes Buch von ihr erschienen: die „Petersburger Tagebücher 1914 – 1918“.

Michael Bienert führt durch Kästners Berlin

Michael Bienert: Kästners BerlinErich Kästner hat nicht nur viele Jahre in Berlin gelebt. Er hat Berlin auch zum Ort einiger seiner Romane gemacht. „Emil und die Detektive“ spielt in der Hauptstadt, „Pünktchen und Anton“ und der Roman „Fabian“ machen die Stadt nicht nur zum Handlungsort, sondern fast schon zu einem Akteur. Der Berliner Publizist Michael Bienert, der sich selbst „Berlinologe“ nennt, weil er schon viel über die Hauptstadt geschrieben hat, macht sich in seinem neuen Buch auf Spurensuche. Er hat seinen Kästner genau gelesen – und zeigt dem Leser jetzt, was der mit Berlin zu tun hat.

Marc Schweska versammelt Lüge, Betrug und Verrat in einem Buch

Marc Schweska: Das Kompendium der Geheimhaltung und Täuschung, der Lüge und des Betrugs, des Verrats und der VerstellungskunstAch. Die Lüge. Sie begleitet uns ständig. Natürlich lügen wir selbst nie, sondern nur die anderen. Und wenn wir doch lügen, dann wollen wir zumindest nicht erwischt werden. Mit Verrat ist es noch schlimmer und bewusste Verstellung ist mindestens genauso schlimm.

Der bewegende Roman „Ewiger Sabbat“ von Grigori Kanowitsch

Grigori Kanowitsch: Ewiger SabbatDaniel wächst in einem Provinznest in Litauen auf. Sein Vater sitzt als Kommunist im Gefängnis. Die Großmutter ist seine Bezugsperson. Als sie stirbt, nimmt sich der Totengräber des Jungen an – und o wird auch Daniel zum Totengräber auf dem jüdischen Friedhof. Das ist die Ausgangslage des Romans „Ewiger Sabbat“ von Grigori Kanowitsch (* 1929). Das besondere an dem Buch ist die Perspektive. Denn Kanowitsch schildert das Lebe und die Welt immer durch die Augen Daniels.

Yuriy Gurzhy und die Essad Bey City Rollers feiern Essad Bey

Ein Fund in einem Antiquariat soll der Grund für diesen großartigen Abend im Studio R des Gorki Theaters verantwortlich sein. Yuriy Gurzhy soll in Zürich die Biografie von Essad Bey entdeckt haben – und das Buch verschlungen haben. zu unglaublich ist das Leben des Essad Bey, der als Lew Nussimbaum in Baku geboren wurde, nach der Oktoberrevolution mit seinem Vater über Istanbul und Paris nach Berlin geflohen ist und schließlich ein berühmter, schillernder, deutscher Schriftsteller wurde. Zusammen mit Daniel Kahn, Marina Frenk, Ilya Schneyveys und Mehmet Yılmaz machte er sich jetzt auf eine muskalische Reise, um die Antwort auf die Frage „Who was Essad Bey“ zu suchen.

Fund nach 80 Jahren: Der Roman Ullstein von Stefan Großmann

Stefan Großmann: Wir können warten oder Der Roman Ullstein„Wir können warten“. So lautet der Titel eines außergewöhnlichen Romans. Aber der Autor konnte gar nicht warten. Die Zeit ist über das Manuskript hinweg gegangen. 1935 war das Manuskript in einem Zustand, der noch eine weitere Überarbeitung erfordert hätte. Aber Stefan Großmann starb in Wien. Im Exil in seiner ursprünglichen Heimatstadt, nachdem er Berlin verlassen hatte. Jetzt, fast 80 Jahre später ist sein Roman erschienen. Und wenn man ihn gelesen hat, dann stellt man fest: Eigentlich konnten wir auf diesen Schlüsselroman nicht warten. Zu gut, zu packend ist die Geschichte vom Niedergang des Pressehauses Ullstein in den 1930er-Jahren.

Leo Perutz ist eine lesenswerte Entdeckung

Leo Perutder_judas_des_leonardo-9783423133043z ist einer dieser Schriftsteller, deren Name ich schon immer kenne, für dessen Bücher ich aber noch nie den nötigen Impuls bekam. Für seinen letzten Roman, „Der Judas des Leonardo“, gab es jetzt so einen Anlass. Und siehe da: Es hat sich gelohnt, Leo Perutz zu lesen.

Hammelburg Einst und Jetzt (12) – Kissinger Straße

Hindenburg Straße (1935)

Der Blick von der Amtsgerichtskreuzung in Richtung Marktplatz zeigt die Kissinger Straße in der Hammelburger Altstadt. 1935 war die Straße nach dem Feldmarschall und Reichspräsidenten Hindenburg benannt, der am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte und damit die Nationalsozialisten an die Macht brachte.

Die auffälligste Veränderung ist neben den Leuchtreklamen am Deutschen Haus zu sehen. Nur noch das Erdgeschoss ist in Sandstein. Alles andere wurde mit Fachwerk neu aufgesetzt und erweitert. Bis in die 1990er-Jahre war im Deutschen Haus eine typische Wirtschaft. Heute ist ein Hotel und mit der Wandelbar eine neue Form Gastronomie im Deutschen Haus.

Kissinger Straße

Mehr Einst und Jetzt aus Hammelburg:
(1)  – Stadtpfarrkirche
(2)  – Rotes Schloss vom Weiher aus
(3)  – Am Kellereischloss
(4)  – Hüterturm
(5)  – Ruine Aura
(6)  – Baderturm
(7)  – Kloster Altstadt und Schloss Saaleck
(8)  – Kreuzigungsgruppe des Altstädter Kreuzwegs
(9)  – Blick von Schloss Saaleck auf die Stadt
(10) – Freibad (heute Saaletalbad) 
(11) – St. Nepomuk
(12) – Kissinger Straße
(13) – Hochhaus Breslauer Straße 2

Aschaffenburg gedenkt 1954 der Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Tag der Kriegsgefangenen 1954 in Aschaffenburg

Zwölf Aschaffenburger sind 1954 noch in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Unter ihnen Ernst Oppermann, mein Großvater. Am 24. Oktober 1954 ist er bereits seit 10 Jahren und fünf Monaten in Gefangenschaft. Seit dem 14. Februar 1954 ist er im Arbeitslager in Taliza bei Perwouralsk, im Oblast Swerdlowsk im Ural. Es ist seine achte Station seit dem 14. Mai 1944.

Ernst Oppermann bekommt vom Tag der Kriegsgefangenen nichts mit. Die Post wird gelesen. Aber für die Familie, seine Frau und die vier Kinder, muss es schon ein beeindruckendes Zeichen der Anteilnahme gewesen sein, wenn tausende von Kerzen in den Fenstern der Aschaffenburger Häuser standen. Zehn Jahre nach Kriegsende war für sie nicht absehbar, ob Vater und Mann jemals wider heimkehren würden.

In der Aschaffenburger Zeitung vom 25. Oktober 1954 wird der Festakt im Stadttheater, der heute vor genau 60 Jahren stattfand, beschrieben.