Sabine kündigt sich mit Wind an. Drei Stunden, bevor die die 25stündige Unwetterwarnung beginnt, ist die Luft klar, das Licht wechselt so schnell wie die Wolken die Intensität. Und es ist warm. 15 Grad. Die Tulpen treiben, erste Blüten sprießen im Garten. Und das alle am 9. Februar.
Schlagwort: Zeuthener See
Anpaddeln auf dem Zeuthener See
Am ersten Samstag im März ist der Zeuthener See ganz leer. Kein Segelboot, kein Motorboot, keine Paddler bevölkern das Gewässer. Von der Eichwalder und der Schmöckwitzer Badewiese tönt noch nicht der frohe Sound der badenden Kinder über das Wasser. Bei den ersten warmen Sonnenstrahlen des nahenden Frühlings herrscht Stille.
Heimat (22) – Der DDR-Polizeiruf „Draußen am See“
Wenn einen ein alter, nur mäßig überzeugender Polizeiruf 110 daran hindert ins Bett zu gehen, dann muss er im Zuschauer etwas Besonderes auslösen. „Draußen am See“ zeichnet sich weder durch Thrill, Action oder gar Humor au. Im Gegenteil: Gestelzte Dialoge, langsame Schnitte und eine in Teilen ans Absurde grenzende Handlung sind eigentlich Garanten fürs sofortige Ausschalten.
Dennoch hab eich den DDR-Krimi geschaut. Denn er zeigt den Zeuthener See so, wie er 1983 aussah. Die Insel zwischen Zeuthen und Schmöckwitz Werder hat noch keinen Ring aus Holzpfählen, um zu verhindern, dass das Naturschutzgebiet von Bootsfahrern gestört wird. Die Uferlinie ist noch nicht ganz so verbaut wie heute – vor allem in Schmöckwitz. Aber dennoch ist es die Uferlinie, der ich beim Paddeln folge. Der Kohlekahn, mit dem man in der Fahrrinne immer rechnen muss oder das Bootshaus Roll mit seinen vielen Stegen.
Dass der DDR-Polizeiruf einmal für mich Heimat-Fernsehen sein könnte, hätte ich mir nie vorstellen können. Und doch sind die Bilder vom Zeuthener See genau das. Sie lösen ein frohes Erkennen zutiefst vertrauter Anblicke aus. Und das so sehr, dass sich bestimmt die Recherche lohnt, ob noch mehr Filme hier am See gedreht worden sind.
Mehr Heimat:
(1) Mein Sprungturm
(2) Stänglich vom Schwab
(3) Leberkäsweck
(4) Bilder aus Hammelburg
(5) Schlesisch Blau in Kreuzberg
(6) Danke Biermösl Blosn!
(7) Weinlaub und Weintrauben
(8) Laufwege in Buchenwäldern
(9) Fränkische Wirtschaft
(10) Bamberger Bratwörscht am Maibachufer
(11) Weißer Glühwein
(12) Berlin
(13) Geburtstage bei Freunden aus dem Heimatort
(14) Gemüse aus dem eigenen Garten
(15) Glockenläuten in der Kleinstadt
(16) Italienische Klänge
(17) Erstaunliches Wiedersehen nach 20 Jahren
(18) Federweißen aus Hammelburg
(19) Wo die Polizei einem vertraut
(20) Erinnerungen in Aschaffenburg
(21) Nürnberg gegen Union Berlin
(22) Der DDR-Polizeiruf 110 „Draußen am See“
Kurz nach Sonnenaufgang auf dem Zeuthener See
Kurz nach Sonnenaufgang ist das Wasser richtig ruhig. Das Kajak gleitet ganz ruhig über den Zeuthener See. Ein, zwei Stunden später sorgen die Motorboote für einen steten, leichten Wellengang. Aber jetzt, da stimmt der alte Satz: „Still ruht der See.“ Das Licht strahlt in warmen Farben am westlichen Ufer. Die Bootshäuser, Villen und Segelvereine strahlen eine friedliche Ruhe aus. Auf dem glatten See spiegeln sie sich, wie sonst nie. Nur jetzt steht das Licht so, dass dies möglich ist. Aber von Kilometer zu Kilometer Richtung Wildau wird das Wasser unruhiger. Die ersten Motorboote stören nicht nur die plane Wasseroberfläche, sondern auch die Ruhe.
Bilder vom Paddeln in der Abendstunde
Die Temperaturen sind auch abends noch über 20 Grad. Aber der die Sonne geht schon deutlich früher unter. Wenn Wolken aufziehen verändert sich das Licht auf dem Wasser noch deutlicher als an Land.
Bilder vom kurzen Winter in Eichwalde
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Bevor der Regen den schönen Winter wegspült, noch schnell einige Bilder von den wenigen schönen Wintertagen mit Sonne, Schnee und Eis in Eichwalde.
Gefahr beim Schwimmen im See
Seit zehn Jahren schwimme ich in diesem See. Immer wieder musste ich mit anhören, wie gefährlich es sei, über ihn hin und her zu schwimmen. All die Boote könnten mich übersehen. Ein Unfall hätte schlimme Konsequenzen. Und überhaupt. Wenn schon, dann wäre es doch besser, quer zum Ufer zu schwimmen. Da könne nichts passieren.
Heute bin ich quer zum Ufer geschwommen. Rüber zum Bootshaus und zurück. Das zumindest war der Plan. Das Wasser war angenehm kühl, gar nicht mehr so kalt wie vor einer Woche. Die Arme waren etwas schwer, jeder Zug kostete Kraft. Und dennoch hat jeder dieser Züge gut getan, hat das Einatmen alle vier Züge bis tief in die Lungen und ins Zwerchfell den Rumpf mit neuer Energie gefüllt, hat das Ausatmen in den See erleichtert. Auch wenn der Bewegungsablauf nicht ganz rund war, setzte diese schöne Befreiung vom Denken ein. Nur die Muskeln und der Atem und das Wasser waren wichtig.
Bis ein Schmerz an Kopf und Ellenbogen die Monotonie der Anstrengung zerstörte. „Pass doch auf!“ ist das Erste, was ich danach wahr nehme. Über mir liegt ein junger Kerl auf einem Surfbrett und paddelt mit beiden Armen. „Wer muss hier aufpassen?“ frage ich. „Na Sie. Ich kann doch nicht bremsen.“ Ich bin sprachlos. Wie soll der Schwimmer ein lautloses Surfbrett, das von hinten kommt, wahrnehmen? Aber da ist er auch schon weg. Der Kerl, der nach zehn Jahren Schwimmen im See die erste wirkliche Gefahr für mich war. Und das auf der angeblich so sicheren Strecke quer zum Ufer.
Mehr vom Schwimmen:
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Anbaden 2012
Lynn Sherr feiert das Schwimmen in einer persönlichen Kulturgeschichte
Anbaden 2012
Die Außentemperaturen sind wie im Hochsommer, doch das Wasser ist noch nicht so weit. Die Zehen ziehen sich zusammen, die Kälte nimmt nicht nur den Fuß, sondern den ganzen Körper gefangen. Erst nach dem tiefen Durchatmen und dem anschließenden ins Wasser stürzen wird es besser. Zwar bin ich vollständig Gänsehaut, aber nach den ersten Schwimmzügen löst sich der Kälteschmerz auf. Was bleibt ist angenehme Abkühlung und das wohlige Gefühl, dass die Saison endlich begonnen hat.
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Ein fremder Frühlingsgruß
Fürs Wochenende war noch Schnee angekündigt, doch der Frühling ließ sich nicht vertreiben. Am Tag nach Ostern klettern die Temperaturen auf 19 Grad. Selbst am Abend ist es noch richtig warm, für den Läufer in seiner Laufjacke sogar zu warm.
Ihm kommen ständig Menschen auf dem Weg am See entgegen. Sie trauten eher der Wettervorhersage als dem eigenen Temperaturempfinden. In dicken Winterjacken trotten sie eher, als dass sie fröhlich dem Frühling entgegen schreiten. In ihre Gedanken versunken, die Jacken bis oben verschlossen, wirken sie an diesem Abend wie aus einer anderen Welt.
Erst das „Hallo“ des Läufers schreckt sie aus ihrer abgekapselten Welt auf. So ist dann auch ihr Blick. Aber nur im ersten Moment. Dann macht sich ein Lächeln in ihren Augen breit – und sofort danach im ganzen Gesicht. Der fröhliche Gruß des fremden Läufers holt sie aus dem Winter. Ihre Köpfe tragen sie jetzt oben. Ihre Schritte werden fester. Und das alles nur wegen eines Grußes am ersten Frühlingsabend.