Ilija Trojanow erzählt von der Gegend, in der Orpheus begraben liegt

Ilija Trojanow: Wo Orpheus begraben liegt
Ilija Trojanow: Wo Orpheus begraben liegt

Wenn bei „Quizduell“ oder Günther Jauch nach dem Rhodopengebirge gefragt würde, dann müssten wir fast alle passen. Wer kennt diese Landschaft Europas schon? Und wer hat sie schon besucht? Obwohl das Gebirge nicht weit weg vom nördlichen Rand der Ägäis liegt, kommt dort kaum einer hin. Es liegt in Bulgarien – und damit trotz EU-Mitgliedschaft vollständig außerhalb der Welt Europas.

Endlich Winter – heute am Krossinsee


Endlich ist das Schmuddelwetter vorbei. Eisige, klare Luft bei minus neun Grad, Sonnenschein und Schnee. Kurz: Winter! Der Kossinsee ist schon mit einer vollständigen Eisdecke bedeckt. Die Besitzer des Ausflugsschiffs und der Yacht hatten wohl nicht mehr daran geglaubt, dass wirklich Winter einziehen könnte. Etwas verloren liegen sie im Eis. Ganz still und friedlich. So wie diese Winterstimmung offenbar befriedend wirkt. Die Stimmen der Spaziergänger sind leise. Selbst die Schwäne singen fast flüsternd. Ruhe liegt über dem See. Und eine wohltuende Entspannung. Endlich Winter.

Sonnabendabend in Eisenhüttenstadt

Der Regen macht es wahrscheinlich noch schlimmer. Es sind kaum Menschen auf den Straßen, einige Lokale sind gefüllt, aber im Großen und Ganzen ist die Stadt sehr leer. Die schön restaurierten Häuser der DDR-Musterstadt sind in schönes Licht getaucht. Aber selbst das warme Licht sorgt nicht wirklich für Wärme.

Berliner Fußballplätze – VfB Hermsdorf

Vom Parkplatz des VfB Hermsdorf sind sie schon zu sehen, die großen Pokale, die der Verein schon gewonnen hat. Sie stehen am Fenster der Vereinsgaststätte und strahlen den Stolz des Clubs aus, genauso wie die vielen Fotos von erfolgreichen Jugendmannschaften. Und natürlich der 1. Mannschaft, die einst Union Berlin im Pokal geschlagen hat und auch sonst auf viele Erfolge zurückblicken kann.

Das Gelände ist in den Vereinsfarben rot und weiß gehalten. Unterhalb des schön im Grünen gelegenen Rasenplatzes ist ein Kunstrasenplatz. Die vielen Sponsoren-Transparente zeugen von der Akzeptanz des VfB Hermsdorf. Hier herrscht eine Atmosphäre von Professionalität. Reiner Spaß ist der Fußball hier nicht mehr. Wer hier spielt, will auch Erfolg. So wie er im Vereinsheim überall ausgestellt ist.

Mehr Berliner Fußballplätze:
SV Schmöckwitz Eichwalde
SSV Köpenick-Oberspree
HSG Blau-Weiß Hohenschönhausen
VfB Einheit Pankow
Poelchau Oberschule Charlottenburg
Borussia Pankow 1960
Blau Gelb Berlin
Frohnauer SC
SV Nord Wedding 1893
SC Borussia 1920 Friedrichsfelde
BSV Eintracht Mahlsdorf
VfB Hermsdorf
FC Viktoria 1899 Berlin
VfB Biesdorf
BSV Hürtürkel
RFC Liberta – Scharnweberstraße
Tennis Borussia Berlin – Hans-Rosenthal-Sportanlage
Concordia Wilhelmsruh – Nordendarena

 

Berliner Fußballplätze – BSV Eintracht Mahlsdorf

Das schöne Sportgelände in Mahlsdorf teilen sich zwei Vereine . Zum einen weht das Lila des BSV Eintracht Mahlsdorf über dem Eingang. Und dann ist da noch das Rot von SC Eintracht Berlin. Vor dem schönen Rasenplatz, links beim Eingang mit seinem Bogen und den Fahnen sind die Kabinen. Wer auf den neuen Kunstrasenplatz will, muss dann den ganzen Rasenplatz überqueren, bevor er dorthin kommt, wo die Jugendmannschaften in lila antreten. Außergewöhnlich gut ist die Stadionwurst – und das Steak, das hinten am Kunstrasenplatz gegrillt wird. Damit lässt sich auch ein nicht so gutes Spiel gut aushalten. Wobei bei meinem Besuch ein gutes Spiel mit einer unglücklichen Niederlage einherging.

Mehr Berliner Fußballplätze:
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Concordia Wilhelmsruh – Nordendarena

Berliner Fußballplätze – SC Borussia 1920 Friedrichsfelde

Eine grüße Oase ist das Stadion Friedrichsfelde, in dem der Verein SC Borussia 1920 Friedrichsfelde seine Heimstatt hat. Neben dem alten Stadion mit seiner kleinen Stehtribüne gibt es hier auch einen großen Kunstrasenplatz und Besonderheiten wie einen Hockeykäfig, Beachvolleyball und etliches mehr. In Sichtweise von Hochhäusern zieht sich das Sportgelände wie ein grünes Band neben dem neuen Spielplatz.

Mehr Berliner Fußballplätze:
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Concordia Wilhelmsruh – Nordendarena

Beim Training von Pogon Lwow

Pogon Lwow – das ist ein Name, der einst ein Ruf wie Donnerhall im Fußball hatte. Aber damals gehörte Lemberg noch zu Polen, war noch nicht im Hitler-Stalin-Pakt der Sowjetunion zugeschlagen worden. Bis zum Untergang des polnischen Lwow war der Club fünf Mal polnischer Meister. Dann ging er mit der polnischen Bevölkerung im Krieg unter.

Seit einigen Jahren gibt es den Verein wieder. 70 Jahre nach dem Untergang wurde er wieder gegründet. In der dritten Liga spielt er inzwischen – in der dritten ukrainischen Liga. Der Verein will an die große Vergangenheit anknüpfen, will der wieder präsenten polnischen Minderheit eine Heimstatt sein. Und ist es auch. Aber ganz ohne Nationalitätenstreit. Der Torhüter kommt aus Mazedonien, etliche Spieler sind ukrainische Ukrainer, andere polnische Ukrainier. Auf dem Platz wird Ukrainisch gesprochen. Und selbst die Farben auf dem Platz sind gelb und blau. Nur die Trikots und ein Werbetransparent hinter dem Tor sind in den polnischen Farben rot und weiß.

Trainiert wird übrigens auf einem Platz, der einst einem deutschen Fußballclub in Lemberg gehörte. Bis 1939 Stalins Rote Armee die Stadt von Hitlers Wehrmacht übernahm und die erste große Aussiedlungswelle begann, die der Stadt ihren Charakter, ihre Vielsprachigkeit und einen Großteil ihrer Kultur nahm. Heute knüpft Pogon Lwow an die alte Kultur auf einem Fußballplatz an, der einer anderen Kultur einst zum Spielen diente. Dass dies wieder möglich ist, ist schon ein enormer Fortschritt. Dass Spielern, Trainern und Präsidenten dabei alles Nationalistische abgeht, ein noch größerer.

Schmiedeeiserne Balkone in Lemberg

Es sind die schmiedeeisernen Balkone, die mir in Lemberg als erstes auffallen. Egal aus welcher Epoche die Häuser sind, sie werden von Balkonen geziert. Sie verstecken sich nicht in den Hinterhöfen, sondern blicken stolz auf die Straße. Offensichtlich zeigte man sich hier früher gern, nahm vom Balkon aus am Leben in den Straßen teil. Wo sich in Deutschland die Bewohner der Häuser aus dem Barock, dem Klassizismus oder dem Jugendstil eher vom sicheren Erker einen Blick in die Öffentlichkeit trauten, trat der Lemberger nach außen.

Selbst an so manchem Plattenbau aus sozialistischen Tagen prangen Balkone. Sie sind dann meist aus billigerem Stahlrohr, teilweise auch aus Beton. Aber der dem Leben zugewandte Aufenthalt zwischen sicherer Wohnung und dem Leben draußen, den gibt es auch an diesen Häusern. Heute sehen sie an den Fassaden, die oft noch nicht saniert sind, schäbiger aus, als ihre schmiedeeisernen Vorbilder. Auch wenn diese dringend Anstrich, Entrostung oder vollkommene Restaurierung ebenfalls nötig hätten. Zwar sind die meisten Wohnungen in Privatbesitz, aber die Häuser nicht. Sie gehören der Stadt. Das ist Ergebnis der sowjetischen Politik. Die Wohnungen konnten die Bewohner billigst kaufen. Für die Außenhülle blieb aber die Kommune verantwortlich. Um die vielen schönen Fassaden zu sanieren, fehlt Lemberg aber das Geld. Und so beeindruckt die Pracht, die schon bessere Zeiten erlebte.

Um die vielen schönen Balkone sachgerecht erhalten zu können, wird allerdings Vorsorge getroffen. Jedes Jahr werden an der Kunstakademie in Lemberg mehr als ein halbes Dutzend Kunstschmiede ausgebildet. Sie können ihren Beitrag zur Erhaltung des außergewöhnlichen Erbes der Stadt leisten. Dass sie das tun, zeigen die vielen schon restaurierten Balkone, Gitter und Zäune. Aber die Arbeit wird ihnen in den nächsten 20 Jahren sicherlich noch nicht ausgehen.

Löwen in Lemberg

Als Danilo die von ihm gegründete Stadt nach seinem Sohn Leo benannte, muss es schon den ersten Löwen in Leopolis, Lemberg, Lvov oder Lwow gegeben haben. In allen Formen, aus allen Epochen finden sich Löwen in Lemberg. Ob als Wappen, Glasbild, Zierstuck über dem Fenster, Leuchtreklame oder als staatliche Marmorskulptur. Sie zieren die Stadt mal unauffällig, mal repräsentativ, mal fast schon selbstzufrieden.