Der Reigen der Abschiedskonzerte hat begonnen. Am Dienstag hat Howard Griffiths sein letztes Neujahrskonzert als Ganeralmusikdirektor des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt in der Konzerthalle gegeben. Wie immer hat er die Zuhörer dabei mit besonderer Musik überrascht. Diesmal war es ungarische Musik mit dem Lakatos Ensemble.
Dabei spielte das Ensemble von Roby Lakatos teilweise alleine, meist aber zusammen mit dem Orchester, das offensichtlich begeistert bei der Sache war. „Komm Zigany, spiel mir was vor!“ Das war die Überschrift, die Griffiths dem Konzert gegeben hatte. Damit war auch die Rollenverteilung klar. Roby Lakatos spielte die Solo-Violine. Er spielte mit seinen fünf Kollegen Musik von Isaak Dunajewski, Georges Boulanger, Leonid Malashkin und Vladimir Cosma. Damit begeisterten die sechs Ungarn das Publikum, das Brandenburgische Staatsorchester und Howard Griffiths.
Geradezu grandios wurde es, als Jenö Lisztes am Zymbal, einer Art großes Hackbrett, den Hummelflug von Rimsky-Korsakow anstimmte. Das war nicht nur virtuos. Es war vor allem der so andere Klang, der das Publikum verzauberte. Denn nicht nur das Zymbal hatte daran seinen Anteil, sondern auch die anderen Instrumente des Lakatos Ensembles. Da waren auch die Musiker des BSOF verzaubert.
Bis auf den Klassiker der Neujahrskonzerte in der Zugabe war das gesamte Programm überraschend. Voller Kraft, voller Melodie, voller Wehmut und Schwung erzeugte die Musikauswahl und das lustvolle Spiel des Orchesters für eine grandiose Stimmung für das neue Jahr. Und Howard Griffiths ließ es sich nehmen, sich auf die Bühne zu setzen, um seinen Gästen zuzuhören. Er war selbst begeistert. Was man auch daran merkte, dass er sich in diesem Jahr mit seinen kleinen Moderationen, die von seinem Publikum ob ihres Humors so geliebt werden, stark zurücknahm. Er hat halt ein Gefühl dafür, wie die Mi´usik Konzertbesucher in den Bann ziehen kann.