Nach einer kalten Nacht öffnen sich die Wolken. Sonne bricht durch. Auf dem Wasser an einigen Stellen eine zarte Eishaut. Ein seltener Blick auf den Krossin See.
Schlagwort: Foto
Hammelburg Einst und Jetzt (1) – Stadtpfarrkirche ca. 1915 und heute
Mehr Einst und Jetzt aus Hammelburg:
(1) – Stadtpfarrkirche
(2) – Rotes Schloss vom Weiher aus
(3) – Am Kellereischloss
(4) – Hüterturm
(5) – Ruine Aura
(6) – Baderturm
(7) – Kloster Altstadt und Schloss Saaleck
(8) – Kreuzigungsgruppe des Altstädter Kreuzwegs
(9) – Blick von Schloss Saaleck auf die Stadt
(10) – Freibad (heute Saaletalbad)
(11) – St. Nepomuk
(12) – Kissinger Straße
(13) – Hochhaus Breslauer Straße 2
Nachtrag zum Fotografieren auf Konfirmationen
So also geht es in der Kirche zu, wenn der Gottesdienst zur Fotografierpause unterbrochen wird. Besonders emsige Knipser steigen sogar auf die Kirchenbänke. Und das nur, um aus dieser Perspektive ein ganz sicher schlechtes Foto zu schießen. Bis zu diesem Zeitpunkt war in der Kirche Ruhe und Konzentration. Nach der Unterbrechung, die für viele Konfirmationsgäste offenbar das Ende des Events bedeutete, kehrte keine Ruhe mehr ein. Einsegnung rum, Bild im Kasten, wo ist das Buffet? Darauf reduziert sich so ein Ereignis offenbar. Schade und traurig. Auch, dass ich es dokumentiert habe, indem ich selbst das Handy für ein Foto der Fotografierenden zückte.
Judith Joy Ross fotografiert die Gesichter der US-Kriege
Der Krieg und die Menschen in den USA ist das Motto der Arbeit von Judith Joy Ross. Living with war enthält ausschließlich ganzseitige Porträts in Schwarz-Weiß, in denen sich das ganze Drama des Krieges zeigt.
Begonnen hat Judith Joy Ross mss mit Fotos am Denkmal für die Vietnam-Gefallenen. Kurz nach der Einweihung hat sie Besucher gefragt, ob sie sich von ihr mit ihrer altertümlichen Großbildkamera ablichten lassen. Was sie dann auf den Film gebannt hatte, waren keine einfachen Porträts. Angesichts des Denkmals, in dem sämtliche Namen der fast 60.000 gefallenen US-Soldaten eingraviert sind, hat sie Trauer und Entsetzen über die Unfassbarkeit des kriegerischen Todes eingefangen.
1990 konzentrierte sich Ross auf Reservisten der US-Army, die sich gerade freiwillig gemeldet hatten. Aus dem Buch blicken uns Menschen an, die ihre Uniformen bekommen haben. Menschen, die verkleidet wirken. Die Mischung aus Erschrecken und Stolz, aus
Unsicherheit und Entschlossenheit offenbart die seltsame Macht, die von Uniformen ausgeht. Und das genau in dem Moment, in dem die USA im ersten Golfkrieg standen
und Saddam Hussein aus Kuwait verjagten. Während die Reservisten zu Hause in die ungewohnte Militärkleidung schlüpften, wurden die gleichen Kleidungsstücke von
aktiven Soldaten mitten in einem Krieg getragen.
In den Jahren 2006 und 2007 schließlich fängt Ross Gesichter von Menschen ein, die in den USA gegen George W. Bushs Irak-Krieg demonstrieren. Junge Männer und Frauen, gesetzte Priester und ehemalige Soldaten zeigen die Zweifel und die Enttäuschung, sich gegen die eigene Regierung, gegen die kämpfenden Soldaten im Irak stellen zu müssen. Einigen Demonstranten ist der innere Kampf anzusehen. Sie selbst haben wohl George W. Bush gewählt. Jetzt fühlen sie sich belogen. Und deshalb gehen sie auf die Straße, obwohl das wirken könnte, als fallen sie der eigenen Armee in den Rücken.
Ohne auch nur einen Toten zu zeigen, gelingt es Ross nur durch ihre eindringlichen Porträts, die menschliche Tragweite des Krieges zu zeigen. In den Gesichtern spiegelt sich das alles. Diese Fotos lösen nur durch Betrachten beim Betrachter intensive Gefühle aus.
Und Faszination darüber, welche Kraft in vermeintlich einfachen Fotos stecken kann.
Günter Rössler blickt auf seinen Leben mit Fotos zurück
Günter Rössler ist vergangene Woche 80 geworden. Pünktlich zu diesem Jahrestag hat er seine Autobiografie vorgelgt. Wie es sich für einen Fotografen gehört, besteht sie vor allem aus Fotos, aber auch aus einigen Kapiteln Text.
Die Texte sind ganz nett, aber nicht wirklich überzeugend. Sie erzählen von einem Mann, der sich in der DDR mit all ihren Widrigkeiten etablierte. Richtig gut sind dagegen die Fotos. Vor allem jene, die er als Reporter im Ostblock gemacht hat. Seine Akte machten ihn berühmt. Sogar der „Playboy“ druckte seine Bilder junger DDR-Bürgerinnen.
Sein Blick ist nie voyeuristisch. Weil er nackte Frauen ausschließlich als natürliche
Schönheit inszeniert, sind seine Frauenbilder fast schon naiv – und klinisch rein.
Günter Rössler: MEIN LEBEN IN VIELEN AKTEN. DAS NEUE BERLIN. 24,90 EURO