Nachtrag zum Fotografieren auf Konfirmationen

So also geht es in der Kirche zu, wenn der Gottesdienst zur Fotografierpause unterbrochen wird. Besonders emsige Knipser steigen sogar auf die Kirchenbänke. Und das nur, um aus dieser Perspektive ein ganz sicher schlechtes Foto zu schießen. Bis zu diesem Zeitpunkt war in der Kirche Ruhe und Konzentration. Nach der Unterbrechung, die für viele Konfirmationsgäste offenbar das Ende des Events bedeutete, kehrte keine Ruhe mehr ein. Einsegnung rum, Bild im Kasten, wo ist das Buffet? Darauf reduziert sich so ein Ereignis offenbar. Schade und traurig. Auch, dass ich es dokumentiert habe, indem ich selbst das Handy für ein Foto der Fotografierenden zückte.

Fotografieren auf Festen…

Fotos auf Festen

Was ist die wichtigste Frage vor der Konfirmation? Für die Eltern, wenn sie gemeinsam mit der Pfarrerin das Fest vorbereiten? Es ist das Fotografieren. Darf man? Oder besser nicht? Das Festhalten des Augenblicks ist ein tiefes menschliches Bedürfnis. Aber der Akt selbst störend. Das Klicken durchbricht die Ruhe. Das Blitzen zieht die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Ereignis auf den grellen Lichtfleck. Und das Suchen der besten Perspektive bindet die Blicke. Aber das Bedürfnis, den entscheidenden Moment im Bild festgehalten zu erinnern, ist groß. Nicht nur bei Konfirmationen. Das Dilemma ist es ebenso. Denn die Fähigkeit ohne Bildkrücke sich erinnern zu können, scheint zu schwinden. Und doch wäre dies doch der einzig richtige Weg, ein geistiges Ereignis festzuhalten. Im Herzen. Im Geist. In der Erinnerung.

Und das kommt dabei heraus…