„Ich will mein Recht,“ sagt einer der Betroffenen Altanschließer beim Antenne Stammtisch in Strausberg. Sein Recht ist in seinen Augen – und denen der meisten der gut 120 Zuschauer im Saal – die Rückerstattung der gezahlten Anschlussbeiträge. Seit das Bundesverfassungsgericht im Dezember 2015 zwei Cottbusern Recht gab, sind Zehntausende in Brandenburg in Aufregung. Sie wollen ihr Recht. Das ist ihnen noch wichtiger als ihr Geld.
Schlagwort: Strausberg
Der Schrecken des Krieges
Zwei neue Bücher hat die Märkische Oderzeitung gestern in Seelow und in Strausberg veröffentlicht. In der Kreisstadt von Märkisch-Oderland stellten Autor Gerd-Ulrich Herrmann und MOZ-Chefredakteur Frank Mangelsdorf das Buch „Das Kriegsende 1945“ vor. Das historische Material stammt aus einer Serie, die in den zurückliegenden Monaten in der Märkischen Oderzeitung veröffentlicht wurde. Anlass war das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 65 Jahren.
In seinem Buch beschreibt Gerd-Ulrich Herrmann, der auch die Gedenkstätte Seelower Höhen leitet, die letzten Tage des Krieges. Damals tobten erbitterte Kämpfe in der Region, viele Menschen starben. Der Autor fasste die schrecklichen Geschichten in einer Art Tagebuch zusammen. Dazu werteten Herrmann und sein Mitarbeiter Jürgen Fiene sowjetische und deutsche Quellen aus. „Uns wurde bei der Recherche erst richtig vor Augen geführt, dass es jeden Tag in fast allen Orten Krieg und Sterben gab“, erzählte der Autor.
„Die Serie war eindrucksvoll und erschütternd“, sagte Chefredakteur Frank Mangelsdorf. Viele Leser hätten sich erkundigt, ob daraus nicht ein Buch entstehen könnte. Das liegt nun vor. Die Texte wurden um eine Fülle von Fotos und Karten ergänzt. Brandenburgs ehemaliger Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat ein Geleitwort beigesteuert und Doris Steinkraus, die Leiterin der Lokalredaktion Seelow, schildert in einem weiteren Text, wie ehemalige Soldaten Seelow heute wahrnehmen.
In Strausberg setzte die Märkische Oderzeitung mit der Veröffentlichung von alten und neuen Fotos ihre Reihe „Einst und Jetzt“ fort. Nach Frankfurt (Oder), Eisenhüttenstadt, Bad Freienwalde, Schwedt und Rüdersdorf sowie dem Land Brandenburg ist es bereits der siebente Band in dieser Edition. Bereits vor sechs Jahren veröffentlichte die Lokalredaktion alte und neue Stadtansichten von Strausberg. Die Serie kam so gut bei den Lesern an, dass sie auch in anderen Lokalredaktionen übernommen wurde. Die Buchreihe „Edition Brandenburg“, in der die MOZ die Bücher zusammen mit dem Verlag CulturconMedien veröffentlicht, zeigt, „das wachsende Heimatgefühl vieler Menschen“, sagte Mangelsdorf.
Strausbergs Bürgermeisterin Elke Stadeler zeigte sich sehr angetan von dem Buch. Es wurde von Christa Wunderlich geschrieben und MOZ-Fotograf Gerd Markert lieferte die Bilder dazu. „Je älter man wird, umso stärker nimmt man die Veränderungen wahr“, sagte die Bürgermeisterin beim Lesen der mehr als 40 Bildpaare. „Das Buch ist ein schöneres Geschenk als ein Blumenstrauß.“
„Das Kriegsende 1945“ und „Einst und Jetzt – Strausberg“ sind im Buchhandel oder unter www.moz.de/shop erhältlich. Die Bücher kosten 12,80 Euro beziehungsweise 14,45 Euro.