Von der Freude des Kärcherns

Kärchern auf der Terrasse
Kärchern auf der Terrasse

Eigentlich ist die Arbeit ja monoton, laut und noch dazu langwierig. Mehrere Stunden stumpfsinniges  Reinigen ist nicht unbedingt das, was einen frohgemut aufstehen lässt. Eher ist das Gegenteil der Fall.

Und doch macht das Kärchern schon nach wenigen Minuten Spaß. Ständig die Finger am Abzug spritzt das Wasser mit ungeheurer Wucht auf die dreckigen Fliesen. Ruckzuck sind sie wieder weiß. Zwar dröhnt der Elektromotor, zwar vibrieren nicht nur die Arme, sondern mit fortschreitender Zeit der ganze Körper – und doch macht sich Freude breit. Wo noch ein Fleck ist, wird neu gezielt – und mit den spritzenden Wassermassen hinweggeblasen. Selbst Ecken werden anvisiert, die gar nicht geplant waren.

So geht das Stunde um Stunde. Und mit der fortschreitenden Zeit, in der Fliesenquadrat um Fliesenquadrat wieder strahlend weiß wird, macht sich ein schrecklicher Gedanke breit: Mein Gott, ist das nicht das Hobby der Spießer. All derer, die auch Laubsauger und Rasentrimmer lieben? Und ich reihe mich da ein? Auch ich bin jetzt einer von denen, die mit maschineller Kraft für Sauberkeit und Ordnung sorgen? Und das nur, weil dieses Gefühl von Kraft und Macht und Finger am Abzug sich irgendwie cool anfühlt?

Da hilft nur eins: Die Gedanken weg kärchern!

Mehr vom Spießer:
Scherben an der Badewiese

Und zur Belohnung Walderdbeerbowle

Die Sonne brennt. Die Hitze drückt. Und dennoch muss die Arbeit im Garten gemacht werden. Wann, wenn nicht am Wochenende? Wichtig bei solchen Arbeitseinsätzen ist die Planung für danach. Heute zum Beispiel diese Walderdbeerbowle.

Sie geht ganz einfach: Etwas trockenen Rosé nehmen, im Garten gesammelte Walderdbeeren hinein und ab in den Kühlschrank. Einige Stunden sollten die Beeren schon ziehen, um dem Wein ihren süßen, fruchtigen und irgendwie auch zarten Geschmack abzugeben. Am Ende kann man den Wein mit den Erdbeeren mit Sekt, Prosecco oder Selters auffüllen. Denn Kohlensäure sollte unbedingt hinein.

Heute war es Selters. Denn die Hitze gepaart mit noch mehr Alkohol hätte im Kopf am Nachmittag dann doch nicht so gut getan. So aber, war das Glas ein Traum. Und eine feine Belohnung für die schweißtreibende Arbeit, die erledigt werden musste. Es sind halt oft diese kleinen Köstlichkeiten, die das Leben abrunden. Man darf nur nicht vergessen, sich rechtzeitig welche einfallen zu lassen.

Mehr zur Walderdbeerbowle:
Der ganz besondere Garten-Genuss…