Es sind die Ritterrüstungen, die beim Tannhäuser in der Deutschen Oper vor allem im Gedächtnis bleiben. Tannhäuser trägt sie. Beim Sänger-Wettstreit auf der Wartburg werden sie von den Minnesängern getragen. Und sie hängen von der Decke. Ein Himmel aus Stahl. Ein Albtraum von hehren Ritteridealen bevölkert wie ein Stahl gewordenes Über-Ich das Handeln und Denken des Hofes des Thüringer Landgrafs Hermann (Ante Jerkunica). Und damit auch die starke Bedrohung des einzelnen Ichs, das sich den Konventionen widersetzt.
Schlagwort: Deutsche Oper
Parsifal in der Deutschen Oper besticht durch opulente Optik
Die opulente Optik bleibt in Erinnerung. Und natürlich die Musik. Die schweren, langen Harmonien und Melodiebögen, die die ernste und feierliche Thematik tragen. Aber die Bilder von Philipp Stölzl, der die Regie dieses Parsifals an der Deutschen Oper in Berlin inszenierte, sind noch stärker, nehmen den Zuschauer geradezu massiv ins Gebet. Wenn Christus auf der Bühne gekreuzigt wird, dann entsteht ein Unwohlsein, das in Kombination mit Wagners Musik geradezu Schmerz verursacht.