Das Kunstarchiv in Beeskow beherbergt nicht nur eine große Sammlung von Bildern. Auch Büsten und Skulpturen lagern hier. Ins Auge fallen die Großen der Vergangenheit, die von der Geschichte entsorgt wurden – und hier in Regalen ruhen wie anderswo Tote in Urnengräbern.
Lange bevor sich der Blick mit der Qualität der Werke beschäftigt kommen Mitleid, Genugtuung, Verwunderung, Erstaunen im Betrachter auf. Das ist es also, was übrig bleibt: Karl Marx in der Ecke. Lenin an der Schwelle zur Kellertür oder als Kopf im Regal. Überhaupt haben die Büsten etwas von den Köpfen Enthaupteter. Und irgendwie ist es ja auch so. Die Köpfe, die sich den Kommunismus und die Partei leninscher Prägung ausgedacht haben, waren einst überall aufgestellt. Jetzt sind sie entsorgt. Genauso wie ihre Ideen, wie ihre Parteistrukturen, wie ihre Welt.
Sie sind Geschichte. Und lagern im Inneren von Archiven. So wie hier im DDR-Kunstarchiv in Beeskow.
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