Parsifal in der Deutschen Oper besticht durch opulente Optik

Die opulente Optik bleibt in Erinnerung. Und natürlich die Musik. Die schweren, langen Harmonien und Melodiebögen, die die ernste und feierliche Thematik tragen. Aber die Bilder von Philipp Stölzl, der die Regie dieses Parsifals an der Deutschen Oper in Berlin inszenierte, sind noch stärker, nehmen den Zuschauer geradezu massiv ins Gebet. Wenn Christus auf der Bühne gekreuzigt wird, dann entsteht ein Unwohlsein, das in Kombination mit Wagners Musik geradezu Schmerz verursacht.

Parsifal selbst ist eine Oper, die sehr getragen ist, die bedeutungsschwanger Christentum und mittelalterliche Mythen kombiniert. Eine Oper, die auf der Suche nach der Schuld und der Verstrickung des Menschen ist. Das ist oftmals – auch weil der Text immer wieder sprachlich holprig nach Rhythmus sucht – schwer verdaulich. Aber dennoch berührt sie, wühlt auf. Und das über eine Gesamtdauer von mehr als fünf Stunden (inklusive zwei Pausen)!

Aber die opulente Optik ist es, die noch mehr berührt. Ganz im Sinne Wagners entsteht durch sie ein Gesamtkunstwerk, das fesselt und Gefühl und Geist anspricht, anregt – ja aufregt!

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