„Palermo – Erinnerungen von Andreas Oppermann“ heißt ein 1860 in Breslau erschienenes Buch. Auf den Spuren dieses Namensvetters aus der Vergangenheit sieht Palermo manchmal noch genauso aus wie heute:
Der Antiquar legt ernsthaft den Schatz literarischer Reichthümer auf dem Straßenpflaster aus, unbekümmert, ob darüber auch einmal ein Eselchen mit seiner Ladung von Oel stolpert. Ein wissensdurstiger Käufer kniet sich gemüthlich vor den Büchern hin und hält Auslese seines Bedarfs.
Es war auf einem dieser Termine bei der Feuerwehr oder einer Jahreshauptversammlung eines Vereins, den ich als Schüler für die beiden Heimatzeitungen wahrnahm. Da fragte mich ein – aus damaliger Perspektive – alter Mann: „Gehörst Du zu den Besitzenden oder den Nichtbesitzenden?“ Ich Jungreporter war so sprachlos, dass er sofort erklärend nachhakte: „Habt Ihr Grundbesitz oder nicht? Denn es gibt nur zwei Arten von Menschen: Besitzende und Nichtbesitzende.“
Diese simple Weltsicht eines unterfränkischen Bauern entsetzte mich damals. So einfach ist die Welt doch nun wirklich nicht. Oder doch?
Manchmal, wenn ich im Garten das selbstgezogene Gemüse ernte, denke ich an diesen Bauern – ich glaube er kam aus Gauaschach. Zwar fühle ich mich mit unseren kleinen Beeten und Blumentöpfen noch lange nicht als „Besitzender“. Aber wenn ich in so eine Tomate oder Gurke beiße, wenn ich aus Obst Kompott, Sirup, Chutney oder Marmelade mache, dann spüre ich schon eine besondere Genugtuung. Nicht nur wegen des Selbermachens, sondern auch weil das alles ganz eigen ist, nicht gekauft, sondern wirklich selbst gezogen.