„Der Zusammenhang“ von Leonardo Sciascia ist ein Labyrinth

Als Leonardo Sciascia seinen „sizilianischen Kriminalroman“ „Der Zusammenhang“ 1971 veröffentlichte, war die Mafia noch alles andere als ein gängiger Stoff für Literatur und Film. Aber der Sizilianer Sciascia wusste, was die Ehrenwerte Gesellschaft war. Er kannte die Mechanismen, mit denen sich die Ehrenmänner Einfluss und Macht sicherten. Und er wusste, wie das Geschwür Mafia den Staat befiel und aussaugte. Stoff genug also für einen guten Krimi.

Leonardo Sciascia erklärt sein Sizilien

Leonardo Sciascia: Mein Sizilien
Leonardo Sciascia: Mein Sizilien

Leonardo Sciasia hat seine heimatliche Insel Sizilien nur für gelegentliche Reisen verlassen. Gewohnt hat er immer dort, wo er geboren wurde und aufwuchs. Das unterscheidet ihn von vielen anderen sizilianischen Künstlern und Schriftstellern wie Pirandello, Vittorini, Quasimodo, Guttuso oder Consolo. Lange arbeitete er sogar in Racalmuto als Lehrer in dem Ort, in dem sein Vater noch in den Salpeterminen arbeitete. Armut war ihm vertraut. Und sie prägte ihn auch dann noch, als er längst einer der wichtigsten italienischen Schriftsteller geworden war.

Das ägyptische Konzil von Leonardo Sciascia spielt mit Macht, Gier und Lüge

Leonardo Sciascia: Das ägyptische KonzilOb Umberto Eco oder Luigi Malerba, in Italien ist der historische Roman auch in der Nachkriegszeit immer ein Genre der Gegenwartsliteratur gewesen. Anders als in Deutschland galt er nie als angestaubt. Und so haben ihn die besten Schriftsteller immer wieder mit alten Stoffen, neuen Ideen neu belebt. So wie der Sizilianer Leonardo Sciascia (1921 – 1989) mit seinem 1963 erschienen Roman „Das ägyptische Konzil“, der in den 1790er-Jahren in Palermo spielt.