Roland Schimmelpfennig hat sich als Dramatiker einen enormen Ruf erworben. Das ist seinem ersten Roman anzumerken. Dramatischer und knapper lässt sich ein Tableau von Personen kaum denken, das noch dazu so konsequent der Idee des Buches folgt. Alles, was Romane ausmacht, findet man in „An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts“ nicht. Weder lange innere Monologe, intensive Landschaftbeschreibungen oder sich weit verästelnde Erzählstränge bietet Schimmelpfennig seinen Lesern an. Stattdessen: Kürze, Prägnanz, durchsichtige Konstruktion eines Beziehungsgeflechts.