Wenn nach einem harten Arbeitstag keine Zerstreuung möglich ist, weil die Theaterkarten zu teuer sind, dann bleibt nur eines: Sex. „Was uns bleibt, ist Sex. Was uns bleibt, das sind die einfachen Freuden, ohne Gott und ohne Geld – ohne Glauben an die Welt“, lautet der Refrain der melancholischen Hymne für die Generation Praktikum von Daniel Huss.
Auf seiner Debüt-CD stimmt der Wahl-Hamburger aus Mainz ein erstaunlich breites Themen-Spektrum an. Der oben zitierte Song „Was und bleibt“ ist dafür ganz exemplarisch. Denn Huss hat einen eigenen Blick auf die globalisierte und individualisierte Welt, der sich in präzisen, oft ironischen Texten niederschlägt.
Musikalisch zieht Huss alle Register. Und das allein. Er hat sämtliche Instrumente selbst eingespielt. Dazu gehören neben der normalen Band-Ausstattung auch Laute und Orgel.
Huss bewegt sich allein durch seine 14 Songs auf HUSS – irgendwo zwischen Pop, Liedermacher und Rock. Auf jeden Fall aber bewegt er seine Hörer durch viele Überraschungen – in Text und Musik. Hoffentlich kann er seinen Job als Gemüseverkäufer bald an den Nagel hängen und eine zweite CD nachlegen.