Neben all den Gittern, der Kargheit der Zellen und der allgegenwärtigen Überwachung springt in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, dem ehemaligen Stasi-Knast, noch etwas ins Auge: Die blasse Spießigkeit der Tapeten, die billige Musterung der PVC-Böden, die triste Nachahmung von Holz auf den Sprela-Platten der Tische. Neben dem Grau in den Zellen ist die Blässe der Räume für die Bewacher die zweite dominierende Farbumgebung. Nichts Schrilles. Nichts wirklich Buntes. Nichts Frohes. Nur Tristesse. Und eben verstockte, bieder-verklemmte Freudlosigkeit. Ein Interieur, das Häftlingen und Stasi-Verhörern und -Bewachern nicht einen kraftvollen, fröhlichen Reiz für die Augen bietet. Nur furchtbare Spießigkeit.