Kribbeln in der schaukelnden Hängematte

Links schaukelnde Hängematte Rechts schaukelnde Hängematte

Stille. Nur der Wind rauscht in den Fichten. Keine Musik, kein Telefonklingeln, kein Kindergeschrei. Nur Ruhe. In der Hängematte am Sonntagnachmittag.

Das ist schön. Das beruhigt. Doch zu viel Ruhe strengt auch an. Etwas Bewegung tut bestimmt gut. Sanftes Schwingen. Abstoßen mit einem großen Stock. Anfangs fällt das schwer, doch dann kommt die träge Matte mit dem trägen Körper immer mehr in Schwung. Sie pendelt von links nach rechts, von rechts nach links.

Das Seil knarzt. Das Rauschen des Windes rückt in den Hintergrund. Stattdessen macht sich ein Kribbeln im Bauch breit. Bei jedem Schwung von rechts nach links, von links nach rechts ist es da. Und nimmt die Wahrnehmung komplett gefangen. Je länger die Hängematte schwingt, umso weniger höre ich, umso träger denke ich. Nur noch Schwingen von rechts nach links und von links nach rechts. In der Hängematte. Ohne zu denken. Nur noch Kribbeln. Und Schwingen. Und Leere im Kopf. Und Ruhe. Frieden.

Die Hängematte – ein seltenes Sommergefühl

Meine Hängematte.
Meine Hängematte.

Die Sonne steht schon tief. Dennoch kann sie noch Kraft entwickeln. Und Wärme, wie sie in diesem Sommer so selten war. See oder Hängematte ist die Frage. Es wird das schöne schaukelnde Gefühl. Das einzig blöde an so einer Hängematte ist das auslaufende Schaukeln. Man nimmt Schwung, schwingt von rechts nach links und genießt das flaumige Gefühl im Bauch. Aber er dauert nicht lang, dann lässt genau das nach. Denn der Schwung verebbt.

So liegt man in der Matte und grübeltg, wie es sich wieder herstellen lässt. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Aufsetzen und Schwung holen wie beim Schaukeln. Das Problem: Man muss aufhören zu liegen. Oder aber man muss rechtzeitig eine Stange, einen Rechen oder etwas vergleichbare langes neben sich gelegt haben. Dann kann man Schwung holen wie ein stakender Kahnfährmann im Spreewald; nur liegend.

Der Nachteil: Beim Aufheben der Stange darf man nicht aus der Matte kippen. Und wirklich erholsam ist das Bewegen der Hängematte auch nicht. Aber eigentlich sind das Luxusprobleme. Wobei es schon Luxus ist, sich die Zeit zu nehmen und einfach zwischen den Bäumen zu liegen und etwas zu schwingen. Also Luxus im Luxus. Schön, wenn man solche Sorgen hat.