Den Triumpfbogen aus dem zweiten Jahrhundert im Rücken sitzt James Joyce da und blickt auf den Platz. An seinem Tisch ist noch Platz. Man kann sich zu ihm setzen und einen Espresso oder ein Glas Bier trinken. Im „Caffe Uliks“ ist der irische Autor zum Greifen nah.
Denn Joyce hat tatsächlich einige Monate in Pula gelebt, als es noch zu Österreich gehörte und die Marine der Doppelmonarchie dort einen wichtigen Kriegshafen hatte. Joyce war als Englischlehrer bei Berlitz angestellt. Aber wirklich gefallen hat es ihm hier nicht. Triest war ihm lieber, umtriebiger und noch internationaler. Insofern ist es schon richtig, dass er nicht allzu fröhlich auf das Treiben in Pula blickt.
Dennoch ehrt die Stadt den wohl bekanntesten Lehrer den die je beherbergte. Und so kann man sich auf einen Espresso neben ihn setzen, ein stilles Zwiegespräch mit ihm führen, seine Bücher in seiner Anwesenheit lesen oder sich einen Roman wie Enrique Vila-Matas‘ „Dublinesk“ vertiefen. All das hat einen ganz besonderen Reiz, löst einen Gedankenstrom aus, der immer wieder zu Joyce zurückkehrt. Neben dem ich in Pula sitze. Und mich wundere, dass eine Bronzefigur so viel Kraft hat. Ein wohliges Gefühl, das durch den guten, starken Espresso noch zusätzlich angeregt wird.