Der Bedeutungsverlust der Zeitungen in Brandenburg

Beim Zeitung lesen

Die Zeitung gehört dazu. Jeden Morgen wird sie aus dem Briefkasten geholt, geteilt und gelesen. Ein Start in den Tag ohne sie, ist ein schlechter Tagesbeginn.

Die Haushalte, in denen der Tag so beginnt, werden immer weniger. Das ist nun keine neue Erkenntnis. Aber wenn man mal wieder einen Blick auf die Auflagenzahlen wirft, ist das Ergebnis erschreckend. Die Auflage der Märkischen Allgemeinen, deren Lokalteil für Königs Wusterhausen Dahme Kurier heißt, ist seit dem vierten Quartal 1998 von 214.913 auf 134.261 im letzten Quartal gesunken. Das sind nur noch 62 Prozent! Und das in 15 Jahren. Und das in einer Region, in der inzwischen deutlich mehr Menschen leben als damals.

Bei der Lausitzer Rundschau sieht es noch dramatischer aus. 88.858 Exemplare verkaufte sie im vierten Quartal 2012. 1998 waren es noch 172.945. Das ist fast eine Halbierung. Und bei der Märkischen Oderzeitung sieht es wie folgt aus: 137.507 im Jahr 1998 und jetzt nur noch 84.959. Damit bewegt sie sich auf einem ähnlichen Verlust-Niveau wie die MAZ.

Im Kern ist das ein dramatsicher Bedeutungsverlust. In der Lausitz wird das durch den dramatischen Bevölkerungsrückgang verstärkt, bei der MOZ – und in viel stärkerem Ausmaß – und bei der MAZ fängt der wachsende Speckgürtel die Bevölkerungsverluste in den Regionen, die weit weg von Berlin sind, auf.

Ein Kommentar

  1. Der Bevölkerungsrückgang ist in der Tat nur ein Teil der Erklärung: Unser Uckermark Kurier hat im beschriebenen Zeitraum „nur“ 30 Prozent verloren. Im Vergleich zu anderen Brandenburger Zeitungen ist das eine kleine Erfolgsgeschichte.

    Und der Leadsatz dieser Geschichte ist simpel: Die Zeitung muss den Leser in den Mittelpunkt stellen. Diesem darf partout kein Grund einfallen, seine Heimatzeitung abzubestellen. Darum müssen die Redakteurinnen und Redakteure jeden Tag kämpfen.

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