„Ouzo Orakel“ heißt die Vollendung der Trilogie um den Norddeutschen Kolk. Das dicke Buch spielt in Griechenland zwischen selbst gewählter Einsiedelei und rauschhaftem
Urlaub. 20cent sprach mit Frank Schulz (49), dem Autor des extrem komischen Romans.
Wie viel Ouzo wurde beim Schreiben des Buches geschluckt?
Null Komma Null.
Haben Sie selbst in Griechenland gelebt?
Nein. Ich würde das gerne tun. Aber das muss bezahlt werden.
Vielleicht finanziert es ja der Roman?
Das wäre schön. Aber dann müsste er noch sehr oft gekauft werden.
Aber Sie haben vor Ort recherchiert?
Ja. Ich fahre seit 1987 in diesen Ort zum Urlaub. Und ich war letztes Jahr fünf Wochen extra für dieses Buch dort.
Dann gibt es Figuren wie den unvermeidlichen Sven?
Den gibt es nicht. Zumindest nicht als eine Person. Er setzt sich eher aus mehreren zusammen. Ich war vornehmlich wegen der Landschaftsbeschreibungen vor Ort.
Es hat relativ lange gedauert, bis die Trilogie abgeschlossen wurde.
An diesem letzten Band habe ich fünf Jahre gearbeitet. 800 Seiten müssen erst einmal geschrieben werden.
Gibt es für Sie literarische Vorbilder?
Es gibt natürlich bevorzugte Autoren.
Zum Beispiel Eckhard Henscheid?
Aber ganz sicher. Vor allem sein Roman „Geht in Ordnung. Sowieso. Genau.“ Ausgesprochene Vorbilder aber habe ich nicht.
In ihren Büchern schildern Sie Menschen, die sich in Nichtstun und Nutzlosigkeit ergehen. Das machen Sie aber mit einer stilistisch extrem ausgefeilten Sprache. Aus dieser Spannung entsteht der Witz. Ist die Arbeit daran für Sie auch lustig?
Zu 95 Prozent ist das harte Knochenarbeit. Habe ich einen witzigen Einfall, lache ich auch schon mal, wenn ich ihn notiere. Aber bis der eingebaut ist, ist der Witz für mich schon alt. Deshalb hält sich Amüsement an der eigentlichen Schreibarbeit sehr in Grenzen.
Haben Sie jemanden in Ihrem Umfeld, der überprüft, ob Ihre Einfälle lustig sind?
Eine Gag-Kontrolle? Nein. Das muss ich auf meine eigene Kappe nehmen.
Ist mit dem Ouzo-Orakel mit den Figuren Schluss? Oder leben sie noch einmal auf. Sie kommen ja auch noch ins Rentenalter.
Die Trilogie ist komplett. Momentan habe ich auch keine Lust mehr, mich mit Bodo Morten zu beschäftigen. Aber vielleicht taucht die eine oder andere Figur ja noch einmal in einer Erzählung auf.
FRANK SCHULZ. DAS OUZO-ORAKEL. EICHBORN. 24,90 EURO.