Trikont präsentiert die Großväter des HipHop

Early Rappers von Trikont
Early Rappers von Trikont

Seit Jahren diskutiert die Szene, ob Hiphop sich noch erneuern kann. Oder ob das Rappen in einer Pose ohne soziale Relevanz erstarrt ist. Trikont, das kleine Münchner Label, belebt diese Diskussion nun mit einer CD wunderbarer Musik. Wieder einmal hat sich das Label auf die Suche nach den Wurzeln spezieller Musik gemacht.

„Early Rappers – hipper than hop – the ancestors of rap“ heißt die Scheibe, die in 21 Varianten Sprechgesang erklingen lässt. Jonathan Fischer ist in Archive abgetaucht, um hörbar zu machen, auf welche Vorbilder sich die Subkultur der schwarzen Ghettos Amerikas bezog. Wer das hört, begreift auch, dass HipHop immer die Chance hat sich zu erneuern. Das hängt aber davon ab, auf was sich die Rapper in ihren Texten beziehen können. Die Platte ist wie immer gut mit einem informativen Booklet ausgestattet. Schön, dass Trikont immer wieder solche Sammlungen präsentiert.

Early Rappers, Trikont

Hustle & Flow: Die Geschichte eines Rappers

Hustle & Flow schafft es, die Geschichte eines Rappers zu erzählen, ohne kitschig zu werden und ohne die Gewalt im Ghetto zu verherrlichen. DJay ist ein kleiner Zuhälter und Dealer. Im Fernsehen sieht er einen zu Ruhm gekommenen HipHopper, der einst an der
Nachbarschule als DJ auflegte.

Das bringt ihn ins Grübeln. Das Treffen mit dem ehemaligen Klassenkameraden, der ein Mini-Tonstudio hat, wird der Auslöser, endlich selbst Texte zu schreiben und einen Song aufzunehmen. Dieser Song bekam 2006 soger einen Oscar als bester Titelsong. Und das Publikum des einflussreichen Independent-Festivals Sundance 2005 wählte Hustle & Flow
zu Recht zum besten Film. Das von John Singleton (Vier Brüder) produzierte und von Newcomer Craig Brewer humorvoll inszenierte Drama zwischen Krimi und Musikfilm
überzeugt mit guten Darstellern, authentischer Atmosphäre und einer feinen Story.