Alles zur RAF auf 1400 Seiten

Wolfgang Kraushaar: Die RAF und der linke Terrorismus
Wolfgang Kraushaar: Die RAF und der linke Terrorismus

47 Autoren hat Wolfgang Kraushaar auf den 1400 Seiten seines zweibändigen Werks „Die RAF und der linke Terrosrismus“ versammelt. Damit wird es sicher zum Standardwerk über die Geschichte der RAF und des linken Terroismus in Deutschland.

Kraushaar und seinen Autoren gelingt es, das Phänomen RAF genau zu ergründen. Es gibt Porträts der wichtigsten Täter. Überblicke über Organisation, Attenatate und Ziele der RAF und lesenswerte Einordnungen des deutschen Terrorismus in den internationalen
in der Vergangenheit und der Gegegwart. Was fehlt, ist der Blick der Opfer auf die Terroristen. Dennoch: Wer fundiert und gut verständlich über dieses Kapitel deutscher Geschichte informiert werden will, muss zu diesem Buch greifen.

WOLFGANG KRAUSHAAR (HG.): DIE RAF UND DER LINKE TERRORISMUS,
2 BÄNDE. HAMBURGER EDITION. 78 EURO.

Diese Rezension ist am 26. März 2007 in 20cent erschienen.

Jan Philipp Reemtsma gegen Folter im Rechtsstaat

„Wir sind, was wir tun. Und wir sind, was wir versprechen, niemals zu tun.“ Jan Philipp Reemtsma (53) fast in diesen beiden Sätzen seinen Essai „Folter im Rechtsstaat?“
zusammen. Ausgehend vom Franfurter Fall Jakob Metzler, als die Polizei dem vermeintlichen Täter mit Folter drohte, entwickelt der Soziologe eine Verteidigung
des Folterverbotes. Wer das Buch jetzt vor dem Hintergrund der Diskussion um CIA-Foltergefängnisse und Guantanamo liest, dem wird bewusst, wie radikal sich die
westliche Welt seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 veränderte.

Die Angst vor der Bedrohung löst das Werte-Fundament auf. Reemtsma schreibt dagegen
an. Das macht er kenntnisreich und stringent. Aber manchmal etwas zu verkopft.

Jan Philipp Reemtsma,  Folter im Rechtsstaat?, Hamburger Edition