Das Jahr 1492 steht für die Zeitenwende vom Mittelalter zur Neuzeit. Verändert hat sich in dem Jahr für den normalen Menschen zwar wenig, aber Columbus hat Amerika entdeckt. Und in Würzburg hat Tilman Riemenschneider an einem Auftrag gearbeitet, der die Bischofsstadt in Unruhe versetzt hat. Das ist der Ausgangspunkt für einen anregenden Text von Christoph Pilz als erstem in der Reihe „Würzburger historische Novellen“.
„Tilman und Nackten“ heißt der Band mit seinen 145 Seiten. Er erzählt von unruhigen Zeiten in Würzburg, als der alte Bischof immer neue Steuern erhebt und die Bürger sich dagegen wehren. Es geht um Konkurrenz unter Künstlern und um die Instrumentalisierung von Kunst. Vor allem aber geht es um die neuartige Kunst, an der Tilman Riemenschneider 1491/1492 arbeitet. Zwar soll er nur Adam und Eva lebensgroß schaffen. Seine Auftraggeber erwarten gutes, solides und vor allem gottesfürchtiges Handwerk. Neuerungen sind eigentlich gar nicht gewünscht. Und dennoch werden Adam und Eva nicht so, wie es bis dahin üblich war.