Seit einigen Jahren sind zwei Musikarten voll im Trend. Das ist zum einen die Weiterentwicklung des Tangos und zum anderen alles, was aus Osteuropa kommt. Ob Balkan-Musik oder Russen-Disko, die anarchische Kraft von Bläsern und treibenden Rhythmen ist faszinierend. Bucharest Tango ist ein neues Juwel aus dem Hause Asphalt Tango. Die junge rumänische Sängerin Oana Catalina Chitu singt darauf Tango aus der Zwischenkriegszeit.
Zwischen Erstem und Zweiten Weltkrieg blühte Bukarest auf. Vergleichbar mit dem Berlin der 20er-Jahre war es ein Zentrum der Lebenslust und des Experiments. Musikalisch setzte sich der Tango neben anderen Trends durch. Denn seine erotische Kraft, seine Melancholie und seine dennoch vorhandene Lebenslust ist die musikalische Hülle, in die sich auch traditionelle Musik vom Balkan gut integrieren ließ – und nach wie vor lässt.
Genau das beweist Oana Catalina Chitu auf ihrem Album. Sie lebt in Berlin und weckt mit ihrer Stimme alte Zeiten und vor allem aktuelle Gefühle. Das klingt etwas nach Kaffeehaus, mehr nach Salon und vor allem nach ganz viel Gefühl. Und enormen Schwankungen im
Tempo.