Messen, auf denen Unterhaltungselektronik im Fokus steht, haben es schwer. Das revolutionär Neue wird kaum noch präsentiert. Wie auch? Im Prinzip ist alles erfunden, was das Leben unterhaltsamer macht. Es geht nur noch um Verbesserungen oder neue Verknüpfungen.
Doch selbst diese eher evolutionären Schritte faszinieren die Massen. Sie strömten in die Messehallen unterm Funkturm. Da standen sie vor noch flachereren Fernsehern, vor Tablets oder Smartphones, die im Kern nur können, was Apple mit iPad und iPhone schon vor Jahren vorgelegt hat.
Viel wichtiger als das Interesse der Besucher ist deshalb auch der rein geschäftliche Teil der Messe. Die Lagerhallen der Händler waren leer. Jetzt werden sie in der Gewissheit auf ein grandioses Weihnachtsgeschäft gefüllt.
Aussteller verzeichnen Bestellrekorde, weil die Deutschen wieder Geld ausgeben. Nach drei Jahren Finanz- und Eurokrise haben sie offensichtlich ein großes Bedürfnis, technisch wieder auf den neusten Stand zu kommen. Von Krise oder Rezession war auf der IFA nichts zu hören. Im Gegenteil.