Jahrzehnte haben Fans auf diese Scheibe gewartet. Yusuf Islam (58), der früher Cat Stevens hieß, hat ein neues Album auf den Markt geschmissen. An Other Cup nennt sich die Versammlung von elf Songs, die stark nach Besinnungsaufsatz schreiben beim Kaffeetrinken klingt.
Zwar entfaltet Yusuf Islam seine alte Stärke, eingängige Songs zu schreiben. Doch er singt das, was er im Booklet androht: Ein Einblick ins Denken eines Meisters, der die Tiefen des Lebens erkannt hat. Ganz Esoteriker säuselt er mystische Erkenntnis ins Mikro. Yusuf Islam geht es darum, aufzuzeigen, dass der Islam mehr ist als Selbstmordattentäter und Dschihad. Da wir das schon vorher wussten, zündet sein Verweis auf die spirituelle Kraft des Koran auch nicht.
Da wir das schon vorher wussten, zündet sein Verweis auf die spirituelle Kraft des Koran auch nicht. Verpackt in hübsche Lieder in der besten Singer-Songwriter-Tradition klingt das zunächst fein. Nur auf den Text darf man halt nicht achten. Denn dann erfährt man, dass man Gott nur ganz dolle vertrauen muss und schon hilft er einem auch. Tja. Das mag zwar für Yusuf-Esoteriker stimmen. Den Rest lässt es aber kalt. Eine warme Tasse Kaffee
kann anregend sein, eine kalte aber bitter. So wie diese Tasse von Yusuf.