Es gibt Bücher über Torhüter. Es gibt Jugendbücher über Stürmer und Trainer. Aber den Schiedsrichter hat noch niemand ausführlich literarisch gewürdigt. Diese Aufgabe hat nun Thomas Brussig (43) übernommen. Und meisterhaft gelöst.
Schiedsrichter Fertig sind gut 90 Seiten fließende Gedanken darüber, wie sich Schiedsrichter fühlen, wie sie gesehen werden und wie ungerecht die Öffentlichkeit mit ihnen umgeht. Brussigs Schiedsrichter vergleicht sich mit einem Chirurgen, der wie der Referee nur dann gut ist, wenn von seinem Eingriff nichts zu spüren ist. Der Text ist stringent und logisch. Er ist unterhaltend und beklemmend. Kurz: Er ist das Beste, was seit Langem über Fußball geschrieben wurde.