Wirklich unglaublich, was die Restauratoren des Vorderasiatischen Museums geschafft haben. Aus Tausenden von Steinbrocken haben sie eine Teil des Ausgrabungen von Tell Halaf rekonstruiert. Max von Oppenheim hatte die Ausgrabungen im heutigen Nordsyrien unweit der türkischen Grenze einst initiiert und durchgeführt. Anschließend hat er in der 20er-Jahren in Berlin ein eigenes Museum dafür eingerichtet.
Doch ein Bombenangriff im Jahr 1943 hat den archäologischen Schatz aus dem 9. Jahrhundert vor Christus in tausende Brocken gesprengt, das Gold und die anderen Metalle eingeschmolzen. Zwar sicherten Wissenschaftler Teile der Brocken und lagerten sie im Pergamon-Museum ein. Doch erst Anfang der 90er-Jahre beschäftigte sich jemand mit ihnen. Knapp 20 Jahre später sind die wichtigsten Stücke wiedererstanden Dank einer unermüdlichen Puzzle-Arbeit.
Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich auch, weil sie zum Nachdenken anregt: Ist es gut oder schlecht, wenn Archäologen die Vergangenheit freilegen? Ohne Max von Oppenheim wüsste niemand von dieser großartigen Kultur. Aber dann wären viele Stücke noch immer unversehrt unter dem Wüstensand verborgen. Allerdings kann die Archäologie nichts für die Bombenangriffe. Aber für die phantastische Restaurierung.