Das schönste Weihnachtsgeschenk ist auf den ersten Blick das unscheinbarste. Ein altes Modellauto stand da unter dem Christbaum. Ein Krankenwagen von Mercedes. Voller Schrammen und Lackabsplitterungen, mit Lenkrad und ramponierter Inneneinrichtung für die Trage. Also insgesamt eher eine Marginalie, die sich niemand trauen würde, seinem Patenkind zu schenken oder auch nur als Mitbringsel für die Kinder des Hauses einzupacken.
Aber ich habe mich gefreut. Denn so einen Krankenwagen habe ich vor knapp 40 Jahren verloren. Oder besser: Ich habe ihn stehengelassen. Auf der Burg über Salzburg. Mit Eltern und Schwestern und Großtante war ich damals auf der Burg. Ein Ausflug führte uns im Sommerurlaub dorthin. In meiner Erinnerung ist davon aber nichts hängenbegblieben. Nur der Verlust des Spielzeugautos. Den habe ich nie vergessen! Auch weil die Eltern nicht umkehrten, als ich merkte, dass ich den Krankenwagen auf der Mauer der Festung vergessen hatte.
Und jetzt habe ich ihn wieder! Und freue mich darüber mehr, als über all die schönen Bücher und anderen Geschenke. Eine 40 Jahre währende Geschichte, die immer wieder einmal erzählt wurde – von mir, von den Eltern – nimmt ein gutes Ende. Und tröstet auch über Geschenke und Grüße, die nicht kamen, hinweg. Rundet das Fest und die freien Tage ab. Weil diese Aufmerksamkeit so toll war und ist!