Das Aroma ist richtig blumig. Im Mund entfaltet sich ein erstaunlich breites Spektrum von fruchtigen Aromen. Angesichts der Traube, aus denen dieser Wein gemacht wurde, ist das nicht verwunderlich. Aber als ich den Ersten kleinen Schluck trinke, bin ich doch völlig überrascht.
Das liegt daran, dass dieser Wein mein erster selbst gemachter ist. Aus dem Hammelburger Weinstock, den wir vor acht Jahren pflanzten. Er rankt inzwischen halb um das Haus und hoch hinauf bis über Leos Fenster. Seine Trauben sind voll und schwer. Kurz vor der Reife verströmen sie einen muskatartigen Duft, der die ganze Terrasse erfüllt und durch die geöffneten Fenster in die Zimmer strömt. Genau nach diesem Duft schmeckt jetzt auch der Wein. Seine Aromen konnte ich also erhalten.
Trocken ist der Wein übrigens auch. Aber ich muss zugeben dass er noch nicht so richtig rund schmeckt. Das liegt vielleicht auch an den Trübstoffen. Selbst nach zweimal filtern sind immer noch Rückstände drin. Da werde ich für den Jahrgang 2013 wohl nachbessern müssen. Aber bis dahin wird der Heurige in kleinen Schlückchen getrunken. Und dabei wird gelesen. Nicht wie sonst schöne Bücher, sondern Ratgeber über Weinbau!
Naturtrüber Wein. Wird bestimmt das nächste große Ding
Übrigens lässt sich aus dem Wein auch Weinbrand machen. Ich arbeite daran…