Seine Krimis sind Bestseller. Jetzt hat der italienische Autor Gianrico Carofiglio seinen ersten Roman vorgelegt. Auch in ihm widmet er sich dem schmalen Grat zwischen Gut und Böse.
Giorgio Cipriani lernt während seines Studiums einen jungen Mann kennen, zu dem er sich wegen dessen Fähigkeit, die Umwelt zu manipulieren, hingezogen fühlt. Francesco lehrt Giorgio das Falschspielen. Bei Pokerrunden zocken sie ihre Gegner gemeinsam ab. Das Geld und die Macht über die Mitspieler entfremden Guido von seinem bisherigen Leben. Carofiglio gelingt es, einen unwiderstehlichen Sog aufzubauen, der den Leser in diesen Strudel der Persönlichkeitsveränderung hineinzieht. Jede Überlegung, die Guido anstellt, ist für sich plausibel. In der Summe stürzen sie ihn in eine Katastrophe, die er kommen sieht, der er sich aber nicht entziehen kann. Das ist spannend, verstörend und packend.
Gianrico Carofiglio: „Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land“, Goldmann, München 2009, 288 S., 19,95 Euro