Marcus Jeroch jongliert im BKA Erkenntnis ins Hirnp

Wenn Marcus Jeroch die Texte und Gedichte von Friedhelm Kändler oder Ernst Jandl spricht, zitiert, rezitiert und geradezu verbal jongliert, dann ist das Publikum im BKA hingerissen zwischen Staunen und Lachen. Was der schmale Mann auf seiner Bühne an Worten hervorbringt, steckt voller Blödsinn und Humor, Erkenntnis und tieferem Sinn.

Manfred Maurenbrecher schreibt mit Grünmantel eine Uckermark-Satire

Manfred Maurenbrecher: Grünmantel

Die einen wollen Natur und Landschaft schützen, die anderen wollen von ihr leben. Das ist ein alter Konflikt, der überall ausbricht, wo Städter aufs Land ziehen, um die Ruhe zu genießen. Manfred Maurenbrecher hat sich diese Konstellation in etlichen Varianten vorgenommen und in „Grünmantel“ angesiedelt. Der fiktive Ort liegt in der Uckermark und so prallen hier Ost und West, Stadt und Land, Vergangenheit und Gegenwart aufeinander.

Hammelburg Einst und Jetzt (13) – Hochhaus Breslauer Straße 2

Wer von Osten, also von Elfershausen, Westheim oder Feuerthal nach Hammelburg fährt, für den ist das Hochhaus in der Breslauer Straße 2 ein dominanter Anblick (auch wenn die beiden Fotos den Blick von Südwest auf das Hochhaus zeigen). Als die Wohnungsbaugenossenschaft Hammelburg den Neunstöcker baute, war das Gebäude enorm dominant. Nach mehr als vier Jahrzehnten ist es eingewachsen und nach der Sanierung vor wenigen Jahren fügt es sich fast harmonisch am Abhang des Hammelberges ins Baugebiet und die Landschaft ein.

Mehr Einst und Jetzt aus Hammelburg:
(1)  – Stadtpfarrkirche
(2)  – Rotes Schloss vom Weiher aus
(3)  – Am Kellereischloss
(4)  – Hüterturm
(5)  – Ruine Aura
(6)  – Baderturm
(7)  – Kloster Altstadt und Schloss Saaleck
(8)  – Kreuzigungsgruppe des Altstädter Kreuzwegs
(9)  – Blick von Schloss Saaleck auf die Stadt
(10) – Freibad (heute Saaletalbad) 
(11) – St. Nepomuk
(12) – Kissinger Straße
(13) – Hochhaus Breslauer Straße 2

Eine Reise durch Polen entlang einer vergessenen Grenze

Grenzen sind unverrückbar. Nach fast 75 Jahren Frieden in Europa – oder zumindest in dessen größtem Teil – ist dies für viele Europäer eine Gewissheit. Und doch haben sich gerade in Europa die Grenzen immer wieder verschoben. Ganz besonders häufig im Raum zwischen Elbe und Memel. Im Mai 2018 entdeckten Studenten der Viadrina in Frankfurt (Oder) eine Grenze, die es nicht mehr gibt: die zwischen Deutschland und Polen der Jahre 1918 bis 1939.

„Der neuzigste Geburtstag“ von Günter de Bruyn überzeugt

Günter de Bruyn: Der neunzigste GeburtstagGünter de Bruyn ist inzwischen 92 Jahre alt. Noch immer schreibt und veröffentlicht der große Schriftsteller aus Görsdorf bei Beeskow alle ein bis zwei Jahre ein Buch. In den vergangenen Jahrzehnten hat er vor allem Bücher über die preußische Geschichte, Literatur und Schlösser geschrieben. Doch das jüngste ist wieder ein Roman. „Der neunzigste Geburtstag“ ist ein Buch über das Zusammenwachsen Deutschlands, das Altern und über die Auswirkungen der Flüchtlingskrise 2015.

Zum 75. erscheinen die Erinnerungen von Rolf Henrich

Rolf Henrich

Rolf Henrich: Aufbruch aus der VormundschaftHeute wird Rolf Henrich 75. Passend zu seinem Geburtstag ist gerade sein neues Buch „Ausbruch aus der Vormundschaft“ erschienen. Seinen runden Geburtstag sieht er allerdings nicht als Grund an. Rolf Henrich geht es mit seinen Erinnerungen um den 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution in der DDR. Als einer der Mitgründer des Neuen Forums und dessen Vertreter am Runden Tisch war er ein wichtiger Akteur in den turbulenten Monaten, die zum Untergang der DDR führten. Sein wichtigster Beitrag dazu war sicherlich sein im März 1989 bei Rowohlt in Hamburg erschienene Buch „Der vormundschaftliche Staat“, in dem er mit der DDR abrechnete. Als das entscheidende Lebensereignis Henrichs nehmen die Vorgeschichte und die Folgen auch den größten Teil der Erinnerungen ein.

Die Berlinale feiert die Toten Hosen

36 Jahre treten sie gemeinsam auf. Da ist Professionalität Pflicht. Aber bei den Toten Hosen soll dennoch ein bisschen Anarchie mitschwingen. Eigentlich ist das die Quadratur des Kreises. Campino und Co. haben die im Griff. Der Dokumentarfilm „Weil Du nur einmal lebst – Die Toten Hosen auf Tour“ über das Konzertjahr 2018 zeigt, wie das funktioniert. Bei der Premiere des Films auf der Berlinale haben ihn die Fans gefeiert.

Als Campino, Breiti, Andi, Kuddel und Vom endlich kommen, ebbt der Applaus nicht mehr ab. Zuvor hat das Publikum den Saal im Friedrichstadtpalast regelrecht gestürmt. So, wie auf den Bildern von den Konzerten, die es später auf der riesigen Leinwand zu sehen gibt. Auch bei den Konzerten der Toten Hosen rennen die Fans, die sich als erste angestellt haben, in die Halle, das Stadion oder die Waldbühne, um möglichst nah an der Bühne einen Platz zu bekommen. Und genau solche Fans stellen den Großteil des Berlinale-Publikums an diesem Freitagabend. Und dabei spielt es keine Rolle, wie grau und licht das Haar inzwischen ist. Denn wer die Hosen teilweise schon Jahrzehnte begleitet, der hat schon viele ahre auf dem Buckel.

Marta Kijowska beantwortet die Frage: Was ist mit den Polen los?

Die Frage haben sich in den vergangenen drei Jahren viele Freunde Polens gestellt: „Was ist mit den Polen los?“ Marta Kijowska stellt sie sich auch und versucht sie für sich und uns zu beantworten. Gut 100 Jahre nach der staatlichen Neugründung 1918 macht sich die Autorin, Übersetzerin und Journalistin auf einen aufschlussreichen Weg durch die jüngere Geistes- und Kulturgeschichte des wichtigsten östlichen Nachbarn Deutschlands. Dabei spielt die PiS, die aktuell regierende nationalkonservative bis nationalistische Partei zwar ein wichtige, aber nicht dominierende Rolle in Kijowskas „Porträt einer widersprüchlichen Nation“ – so der Untertitel.

Die Trostlosigkeit der Bahnhöfe am Beispiel Bad Kissingen

Leere.

Die Empfangshalle ist geheizt. Immerhin. Aber sie ist leer. Nur für ganz wenige Reisende gibt es Sitzplätze. Doch eine Zeitschrift, ein Buch oder einen Kaffee kann man im Bahnhof von Bad Kissingen noch kaufen. Und doch wirkt der einst herrschaftliche Gebäude heute nur noch kahl und trist.

Der wunderbare Roman von Karen Duve über die junge Droste-Hülshoff

Die erste Liebe einer jungen Frau und die ersten Verletzungen durch Männer beschreibt Karen Duve in ihrem neuen Roman „Fräulein Nettes kurzer Sommer“. Diese Nette ist die Schiftstellerin und Komponistin Annette von Droste Hülshoff. Im 19. Jahrhundert schafft sie es, als erste Frau in Deutschland als Autorin anerkannt zu werden. Aber der Weg dahin war schwer.