Marcus Jeroch jongliert im BKA Erkenntnis ins Hirnp

Wenn Marcus Jeroch die Texte und Gedichte von Friedhelm Kändler oder Ernst Jandl spricht, zitiert, rezitiert und geradezu verbal jongliert, dann ist das Publikum im BKA hingerissen zwischen Staunen und Lachen. Was der schmale Mann auf seiner Bühne an Worten hervorbringt, steckt voller Blödsinn und Humor, Erkenntnis und tieferem Sinn.

https://youtu.be/cyc-fhQ56Io
Ein Höhepunkt des Abends: die Predigt!

Marcus Jeroch ist einer der Virtuosen auf der Kleinkunstbühne, die mit fast nichts auskommen. Ein Stehpult, ein Buch und später dann auch noch einige Bälle, Steine und andere Utensilien zum Jonglieren. Wenn die Akrobatik mit den Worten das Hirn ganz komprimiert mit der tieferen Erkenntnis der Wörter gefüllt hat, dann ist ab und an auch eine mentale Pause nötig. Dann nimmt Jeroch seine Bälle und jongliert. Auch das zum großen Vergnügen der Gäste. Seine schlacksige Figur nutzt er genauso wie seinen Mund zur Erzeugung von Komik.

Die Kombination aus den meist knappen Texten und der Jonglage sind eine ideale Kombination. Marcus Jeroch macht 100 Jahre nachdem DADA nach Berlin kam klar, weshalb diese Kunstgattung so stark wirkte. Nicht umsonst ist der Untertitel des Buches von Friedhelm Kändler, das den größten Teil des Programms ausmacht: „WoWo ist die Frage auf die Antwort von DADA“. Neben diesen Effekten ist das wichtigste Werkzeug für die wunderbare Wirkung von Jerochs Auftritt aber die großartige Artikulation und Betonung der Wort- und Bedeutungsgebilde. Die sind von den Autoren alle geschrieben, um mit Witz Erkenntnis zu erzeugen. Und genau das gelingt Jeroch.

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