In Breslau sind selbst Stadtmöbel etwas Besonderes

In Breslau überzeugt das Detail. Ob es die Zwerge sind oder der Umgang mit dem Brückenstahl, die Gelegenheit den öffentlichen Raum zu gestalten wird genutzt. Wie ernst die Stadt das nimmt, zeigt vor allem ein weiteres Detail. Wenn andernorts Kreuzberger Bügel als das Nonplusultra des Felgen freundlichen Fahrradständers gelten mögen, so wartet Breslau zwar mit dem gleichen Prinzip, aber mit formschönen Varianten auf.

Breslauer Brücken-Stahl

So viel bunten Stahl gibt es selten. Wer in Breslau einen Spaziergang von gut eineinhalb Kilometern über die Oderinseln zur Dominsel macht, kann roten Stahl, grünen, Stahl und grauen Stahl sehen. Gelber Stahl prägt die Tiergartenbrücke und die Grunwaldbrücke zeigt sich in Blau.

Der beste Ort für einen kleinen Mann

Kleiner Mann im Konspira
Kleiner Mann im Konspira

Der Mann ist klein. Er misst nicht mehr an 1,50 m und ist damit ungefähr so groß wie ein zehnjähriges Kind. Seine Haare sind grau. Genauso wie sein Vollbart. Bei seinem Anblick ertappe ich mich dabei, verlegen zur Seite zu sehen.

Der Mann strahlt Ruhe und Würde aus. Er ist sich seiner selbst bewusst und weiß mit seiner Körpergröße umzugehen. Anders als ich, der ich irritiert bin. Sein Anblick löst in mir alle möglichen Erinnerungen an Romane und Filme aus.

Die Zwerge von Breslau

Wer sich in Breslau nicht nur die schön restaurierten Giebel, Fenster und Wandmalereien anschaut, wer nicht nur Ausschau nach den vielen Kneipen und Restaurants hält, sondern auch ab und an den Blick über das Kopfsteinpflaster schweifen lässt, der kann sie nicht übersehen: die Zwerge. Überall sind die kleinen Kunstwerke aus Bronze in der Stadt verteilt. Wer sie wahrnehmen will, muss genau hinsehen. Dann wird er mit viel Humor überrascht.

Sorge um lieb gewonnene Türken

Atatürk als Kühlschrankmagnet
Atatürk als Kühlschrankmagnet

Batman, Erzrum, Samsun, Adana, Trabzon, Izmir, Ankara und Istanbul waren vor sechs und sieben Jahren Stationen mehrerer Türkei-Reisen. Das Goethe-Institut hatte sie im Rahmen des Projekts PASCH – Partnerschulen vermittelt. An Schulen, die vor Atatürk-Gedenken nur so strotzten, sollte Deutsch als feste Fremdsprache etabliert werden. Und um das zu unterstützen durften Muttersprachler Theaterkurse, Musikprojekte und Workshops zum Gestalten von und Schreiben für Schülerzeitungen an eben diesen Partnerschulen abhalten. Eine bereichernde Erfahrung, die ich nicht missen will.