Qiu Shihua irritiert mit seinen weißen Landschaften

Der Ausstellungsraum im Hamburger Bahnhof mit den Bilder Qiu Shihuas
Der Ausstellungsraum im Hamburger Bahnhof mit den Bilder Qiu Shihuas

Beim Betreten des Saales blendet das Weiß. Nicht nur die Wände sind weiß, auch die Bilder sind alle weiß. Qiu Shihua bemalt große Flächen mit dieser klaren Farbe – und mit ganz wenigen Abstufungen.

Man muss ganz nah an die Bilder rangehen, dann stellen sich die Augen auf die Qiu Shihuas Leinwand ein, dann werden sanfte Strukturen sichtbar.

Wer ganz genau hinsieht, erkennt das Durchschimmern einer Sonne durch dichten Nebel. Und er nimmt Strukturen von Landschaften wahr.

Qiu Shihua: Ohne Titel
Qiu Shihua: Ohne Titel

Vor den Bildern können die Augen beginnen zu schmerzen. Eine Erfahrung, die ich beim Betrachten von Bildern noch nicht machte. Sie zwingt zur vollen Konzentration – und zu einer Innerlichkeit, die weh tut, weil das Äußere kaum noch Halt gibt.

Qiu Shihuas Ausstellungsraum
Qiu Shihuas Ausstellungsraum

Nur der Raum gibt Halt. Eine irre Erfahrung, wie sich die eigene Wahrnehmung verändert. Eine Irritation, die nachwirkt, weil sie zeigt, dass der genaue Blick manchmal schmerzhaft, aber dann auch sehr erkenntnisreich und dadurch anregend und belebend sein kann.

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